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London - Säuglinge, die in den ersten Wochen ihres Lebens gestillt werden, sind in ihrem späteren Leben offenbar besser vor Bluthochdruck geschützt als Kinder, die Fertignahrung erhalten. Das ist das Ergebnis einer Studie britischer Ärzte, die jetzt im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht wurde. Bereits seit längerer Zeit wird auch vermutet, dass Stillen die Intelligenz von Babys fördert. Das Londoner Institut für Kindergesundheit untersuchte insgesamt 216 Babys, die vor etwa 20 Jahren zur Welt kamen. Die eine Gruppe von Neugeborenen wurde gestillt, die andere mit Säuglingsnahrung gefüttert. Die Wissenschafter fanden heraus, dass der diastolische (niedrigere) Blutdruckwert bei den heutigen Teenagern, die als Babys gestillt wurden, um durchschnittlich 3,2 Punkte unter demjenigen der Gruppe mit Säuglingsnahrung lag. Beim systolischen (höheren) Wert lag der Unterschied bei 2,7 Punkten. Bei allen Untersuchten handelte es sich um Kinder, die vor dem eigentlichen Geburtstermin zur Welt kamen. Hinsichtlich des Blutdrucks wurde kein Unterschied zwischen Babys festgestellt, die mit spezieller Nahrung für Frühgeborene großgezogen wurden, und solchen, die normale Säuglingsnahrung erhielten. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass etwas in der Muttermilch vorhanden ist, das schützt", sagt der Londoner Kinderarzt Dr. Alan Lucas, der zu den Autoren der Studie gehört. Er räumt ein, dass eines Senkung des Blutdrucks um zwei bis drei Punkte auf den ersten Blick bedeutungslos erscheine. Lucas weist aber auf Herzstudien amerikanischer Forscher hin, bei denen festgestellt worden sei, dass eine Senkung des diastolischen Blutdruckwertes bei Erwachsenen um gerade einmal zwei Punkte das Vorkommen von Bluthochdruck um 17 Prozent verringere. Gleichzeitig sinke das Risiko einer Herzerkrankung um sechs Prozent und das eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts um 15 Prozent. (APA/AP)