Natur
Kurs zur ökologischen Modernisierung in Deutschland greift
Berlin -
Gemeinsam mit dem Präsidenten des
Umweltbundesamtes (UBA), Andreas
Troge, stellte Umweltminister
Jürgen Trittin, die "Daten zur Umwelt 2000"
vor. Die größte und erstmals gemeinsame
ost-westdeutsche Umwelt-Datensammlung in
Deutschland bestätige nach Aussage Trittins
den Kurs der
Bundesregierung für einen offensiven
Klimaschutz.
Die Klimabilanz, so Trittin, zeige die Erfolge in
Deutschland, zugleich aber auch die große
Wegstrecke zur Bewältigung des weltweiten Treibhauseffektes.
Deutschland stehe mit 15 Prozent CO2-Reduzierung seit 1990 zwar an
der Weltspitze, sei aber von seiner Verpflichtung, bis 2005 den
CO2-Ausstoß um weitere 10 Prozent zu reduzieren, noch weit entfernt.
In diesem Zusammenhang forderte der Minister, die von den
Energieversorgungsunternehmen angekündigte Modernisierung zügig
umzusetzen. Neben dem Einsatz rationeller und sparsamer
Energietechniken sei der Ausbau der erneuerbarer Energien wichtig. Mit
über 6.000 Megawatt installierter Leistung Ende 2000 sei Deutschland
Windkraft-Weltmeister. Auch von den privaten Haushalten und im
Verkehr sei wie in der Wirtschaft die praktische Umsetzung von
Klimaschutzmaßnahmen dringlich. Die Bundesregierung habe nach
Auffassung von Trittin mit dem Gebäude-Sanierungsprogramm dazu ein
Zeichen gesetzt. Optimistisch sieht Minister Trittin auch die zum 1. April
anberaumte Einigung von Industrie und Regierung, das Ziel der CO2
Reduktion in Deutschland nochmals um 23 Mio. Tonnen bis 2010 zu
reduzieren.
Schwerpunkt in der Datensammlung ist nach Aussage von UBA-Präsident
Andreas Troge das Thema "Umwelt und Gesundheit". Der Lärm, vor allem
der Straßenlärm, stelle ein massives Gesundheits- und Umweltproblem
dar, betonte Troge. 12 Mio. Deutsche fühlten sich davon massiv
belästigt. Diese Gruppe sei einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten
ausgesetzt. Eine Novelle des Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm liege
der Regierung vor. Es soll, so Minister Trittin, noch in dieser
Legislaturperiode in Kraft treten.
Der zunehmende Straßenverkehr bringt nach Auffassung Troges das
Problem des wachsende Flächenverbrauchs mit sich. Immer stärker
werde die Landschaft versiegelt. Waren es 1993 bis 1997 noch 120
Hektar pro Tag, so stieg dieser Anteil 1998 bereits auf 124 Hektar und
betrug 1999 129 Hektar. Das sind 200 Fußballfelder. Bei anderen
Umweltmedien wie Wasser und Luft seien die Trends positiv. Die
Gewässergüte in Deutschland nehme zu und eine Reihe von
Luftschadstoffen, wie Schwefeldioxid, seien im Betrachtungszeitraum
massiv zurückgegangen.
(pte)