Die Kirch-Gruppe[KRCH.UL] ist bei ihrem geplanten Einstieg in die Formel Eins einen großen Schritt weiter gekommen. Die Finanzierung der insgesamt rund 1,5 Milliarden Dollar für den Erwerb von Anteilen an der Formel-Eins-Holding SLEC sei gesichert und von den Banken garantiert worden, sagte ein Kirch-Sprecher am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters auf Anfrage. Ein Sprecher des Münchener Filmrechtehändlers EM.TV & Merchandising AG bestätigte, den Finanzierungsnachweis von der Kirch-Gruppe erhalten zu haben (derStandard.at/Etat berichtete).

Am Samstag war die Frist für eine Garantie der Finanzierung für die Kirch-Gruppe ausgelaufen. Weiterhin Unklarheit herrscht allerdings darüber, ob Formel-Eins-Mogul Bernie Ecclestone den Einstieg von Kirch noch verhindern will. Die Garantie von Kirch gelte sowohl für die 550 Millionen Dollar zum Erwerb von knapp 25 Prozent an der SLEC aus dem Besitz von EM.TV als auch für die 987 Millionen Dollar für die Ausübung einer Option zum Kauf von weiteren 25 Prozent an der SLEC, erläuterte ein EM.TV-Sprecher. "Das ist ein wesentlicher Schritt für unsere Partnerschaft", fügte er hinzu. Der Kirch-Sprecher bekräftigte, dass die beiden Partner die Option, die Ende Februar ausläuft, ausüben wollen.

EM.TV hält derzeit 50 Prozent an der SLEC, der Rest liegt in den Händen von Formel-Eins-Mogul Bernie Ecclestone. Nach der Ausübung der Option würden EM.TV und Kirch 75 Prozent und damit die Kontrolle über die SLEC übernehmen, was Ecclestone Zeitungsberichten zufolge verhindern will. Er befürchte, dass Kirch Einfluss auf die Vergabe der Fernsehrechte an der Rennsportserie nehmen werde. Kirch ist als Betreiber der Privatsender Sat.1 und ProSieben und des Pay-TV-Senders Premiere besonders an den Formel-Eins-Fernsehrechten interessiert. Bis 2003 liegen die Rechte für das werbefinanzierte Fernsehen aber noch beim Konkurrenz-Sender RTL. (Reuters)