Moskau/Houston - Die erste Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation ISS bereitet sich auf nach vier Monaten im All auf ihre Ablösung vor. Um Platz zu schaffen für einen russischen Progress-Raumtransporter mit Material für die zweite ISS-Crew, flogen die drei Raumfahrer ihre Sojus-Rettungskapsel am Samstag an eine andere Andockstelle. Das halbstündige Manöver in etwa 235 Kilometer Höhe über Osteuropa gelang problemlos, teilte das russische Flugleitzentrum bei Moskau mit. Der Raumtransporter Progress M-44 sollte am Montag um 9.09 Uhr MEZ vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan starten und am Mittwoch um 10.48 Uhr MEZ an der ISS andocken. Die Progress bringt Lebensmittel, Sauerstoff und Treibstoff für die nächste ISS-Crew. Das Trio unter Leitung des Russen Juri Usatschow soll am 8. März mit der US-Raumfähre Discovery ins All fliegen. Aus Sicherheitsgründen kletterten am Samstag Kommandant Bill Shepherd und die russischen Raumfahrer Sergej Krikaljow und Juri Gidsenko alle drei in die Sojus TM-31, das sie am 2. November vergangenen Jahres zur ISS gebracht hatte. Pilot Gidsenko löste das Raumschiff um 11.06 Uhr MEZ per Hand von der oberen Andockstelle des Wohnmoduls "Swesda" (Stern) und flog etwa 100 Meter von der Station fort, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA im Kontrollzentrum Houston/Texas mit. Der Weltraumausflug führte die Sojus in einem Viertelkreis um die Station, die erstmals seit November für eine kurze Zeit unbesetzt war. Um 11.36 Uhr MEZ koppelte Gidsenko das Raumschiff problemlos an der unteren Andockstelle des Versorgungsmoduls "Sarja" (Morgenröte) wieder an. An der Internationalen Raumstation, dem größten Forschungsprojekt der Menschheitsgeschichte im Weltraum, beteiligen sich 16 Nationen, darunter auch Deutschland.(APA/dpa)