Während das Signal von Radio C - oder Radio Cigany - ertönt, steht Agnes aufgeregt vor der Studiotür. Nervös drückt sie die Zigarette aus, hat sie doch gleich ihr erstes Studiogespräch: "Ich bin Soziologin, bin noch nie vor einem Mikrofon gesessen. Und obwohl mir hier alle Mut machen, habe ich das große Zittern vor der Premiere." Agnes gehört zu dem jungen Team, das hinter Radio C steht, dem ersten Roma-Sender Mitteleuropas. Er strahlt auf der Frequenz 88,8 MHz täglich 24 Stunden Programme aus, auch in den Roma-Sprachen. Radio C möchte ein Forum sein für die Roma, mit geschätzten 600.000 Angehörigen die größte Minorität in Ungarn. Finanziert wird der Sender durch eine Stiftung und durch Privatpersonen - unter anderem auch durch Chefredakteur György Kerenyi. Er erinnert zugleich an die "vielen Gegner", die nicht wollten, dass die Roma einen eigenen Rundfunksender erhielten. (APA)