La Realidad - Der Chef der mexikanischen Zapatistenrebellen, Subcomandante Marcos, ist am Samstag vom südlichen Bundestaat Chiapas aus zu einem zweiwöchigen Friedensmarsch in die Hauptstadt Mexiko-Stadt aufgebrochen. Marcos legte in seiner Urwaldbastion La Realidad vor Hunderten von Anhängern und Journalisten seine Waffen ab und machte sich gemeinsam mit dem Guerillaführer Tacho auf den Weg. Mit ihrer fast 3.000 Kilometer langen Tour durch zwölf Bundesstaaten wollen die Rebellen ihren Forderungen nach mehr Autonomie für die indianischen Ureinwohner, der Schließung von Militäreinrichtungen in Chiapas und der Freilassung sämtlicher Gefangener des Zapatistischen Nationalen Befreiungsheers (EZLN) Nachdruck verleihen. Der konservative mexikanische Präsident Vicente Fox war den Zapatisten seit seinem Amtsantritt am 1. Dezember 2000 entgegengekommen. Er ließ unter anderem Militärstützpunkte in Chiapas schließen und brachte ein bereits 1996 mit den Rebellen ausgehandeltes Abkommen als Gesetzentwurf ins Parlament ein. Fox nennt Zapatisten-Marsch "Brücke für den Frieden" Mexikos Präsident Vicente Fox hat den geplanten Marsch der Indiorebellen aus dem südlichen Bundesstaat Chiapas in die Hauptstadt gutgeheißen. "Der Marsch, der eine Brücke für den Frieden sein wird, sei willkommen", sagte Fox am Freitagabend (Ortszeit) in einer Rundfunkansprache. Wenn die Zapatisten wirklich für die Rechte und Forderungen der Indios kämpften, dann führten er und sie "in und denselben Kampf". Die Anliegen der Indios hätten für seine Regierung "oberste Priorität." Die Rebellen der Zapatistischen Nationalen Befreiungsarmee (EZLN) hatten sich vor gut sieben Jahren gegen die mexikanische Regierung erhoben. Fox, der im vorigen Jahr als erster Oppositionspolitiker in Mexiko eine Präsidentenwahl gewonnen hatte, hatte sich seit seinem Regierungsantritt am 1. Dezember intensiv bemüht, den unterbrochenen Friedensprozess wieder in Gang zu bringen. Polizeischutz für Zapatistenkarawane In den vergangenen Tagen hatte "Marcos" Fox pauschal vorgeworfen, er wolle gar keine wirkliche Friedenslösung. Innenminister Santiago Creel bekräftigte aber am Freitag, für die Regierung stehe die Legalität des Marsches der Zapatisten außer Frage. Obwohl die Rebellen ihre vor sieben Jahren ausgesprochene Kriegserklärung nie zurückgenommen haben, wird die Regierung der Zapatistenkarawane sogar Polizeischutz gewähren. Die Rebellen reisen unbewaffnet, behalten aber ihre charakteristische Vermummung mit Skimasken bei. (APA/dpa)