Kuwait - Zum zehnten Jahrestages der irakischen Niederlage im Golfkrieg sind am Samstag der frühere US-Präsident George Bush und einige seiner Militärkommandeure in Kuwait eingetroffen. Bush sei ein Held, sagte Kuwaits Herrscher, Emir Scheich Djaber el-Achmad el-Sabah am Samstag in einem Zeitungsinterview. Bush habe 1991 sein Versprechen gehalten, die irakischen Truppen aus Kuwait zu vertreiben. Neben Bush und seiner Ehefrau Barbara trafen der frühere britische Premierminister John Major und 35 weitere prominente Gäste in Kuwait ein. Am Sonntag wird US-Außenminister Colin Powell zu Gesprächen über den Irak in Kuwait erwartet. Powell war während des Golfkriegs US-Generalstabschef. Bush habe den Emir nach dem Einmarsch irakischer Truppen in Kuwait am 2. August 1990 in dessen Exil angerufen und ihm gesagt, Kuwait werde befreit, sagte der Emir der Tageszeitung "El-Kabas". "Nur Gott weiß, in was für einem Zustand ich (vor dem Anruf) war", sagte der Emir. An den Feierlichkeiten nimmt auch US-General Norman Schwarzkopf teil, der 1991 die alliierten Truppen gegen den Irak anführte. "Operation Wüstensturm" Eine internationale Streitmacht unter Führung der USA hatte am 24. Februar 1991 ihre Boden-Offensive gegen Truppen des irakischen Präsidenten Saddam Hussein gestartet und die Iraker innerhalb von vier Tagen besiegt. Zuvor war der Irak eine Woche lang aus der Luft angegriffen worden. Dies markierte den Beginn der "Operation Wüstensturm" zur Befreiung Kuwaits. An ihr beteiligten sich rund 30 Staaten. Die Feierlichkeiten finden unter anderem in der US-Botschaft und dem Bayan-Palast in der Hauptstadt des Emirats statt, die mit Abwehrraketen gesichert sind. Kuwait fühlt sich nach wie vor von seinem nördlichen Nachbarn Irak bedroht, und viele Kuwaitis wünschen sich einen Sturz Saddams. Sie hoffen nun, dass der neue US-Präsident George W. Bush, der Sohn von George Bush, den irakischen Präsidenten entmachtet. In der vergangenen Woche hatten Kampfflugzeuge der USA und Großbritanniens erstmals seit 1998 Ziele nahe Bagdad und damit außerhalb der Flugverbotszonen im Norden und Süden des Iraks angegriffen. Bush senior verteidigte im Interview mit der Tageszeitung "El Kadas" erneut seine damalige Entscheidung, Saddam nicht zu stürzen. Jeder habe damals geglaubt, dass das irakische Volk selbst dessen terroristische Herrschaft beenden werde. (APA/Reuters)