Metz/Brüssel/Ijmuiden - Mehrere Gruppen der an der französischen Mittelmeerküste gestrandeten kurdischen Flüchtlinge sind aus Deutschland nach Frankreich zurückgeschickt worden. 15 der Iraker, die an Bord der "East Sea" gestrandet waren, wurden nach Angaben der französischen Polizei in Offenburg aufgegriffen. In Niedersachsen wurden drei illegale Einwanderer mit zwei Kindern sowie zwei Schlepper festgenommen. Bereits am Freitag waren nach einem französischen Zeitungsbericht 13 Flüchtlinge in Köln in Begleitung eines Schleppers entdeckt worden. Die Gruppe aus Offenburg - darunter auch acht Kinder - wurde am Sonntag in Kehl der französischen Grenzpolizei übergeben. Die Flüchtlinge sollen in einem Aufnahmezentrum des Roten Kreuzes in Straßburg untergebracht werden. Auch die in Köln festgenommenen drei Männer, vier Frauen und sechs Kinder wurden nach Angaben der französischen Regionalzeitung "Le Republicain Lorrain" aus Metz (Samstagsausgabe) in ein Aufnahmelager im Elsass gebracht. Am 17. Februar waren mehr als 900 Flüchtlinge aus dem Irak an Bord des Frachters "East Sea" bei Frejus gestrandet. In Frankreich haben die Behörden den Kurden ein befristetes Bleiberecht gewährt, um Asyl zu beantragen. Für mehrere 100 von ihnen wurden in den vergangenen Tagen Unterkünfte in mehreren Aufnahmezentren in Frankreich gefunden. Die belgische Regierung verlangte unterdessen eine Innenminister-Konferenz der Küstenländer Großbritannien, Frankreich, Niederlande und Belgien. Beim Problem der illegalen Einwanderung müsse besser zusammengearbeitet werden als bisher, erklärte ein Sprecher des belgischen Innenministeriums am Samstag in Brüssel. Wichtig sei vor allem ein intensiverer Informationsaustausch, sagte der Sprecher. Für Wirbel sorgten am Samstag in den Niederlanden Informationen, wonach sich an Bord eines aus Marokko kommenden Schiffes bis zu 1000 Flüchtlinge befinden könnten. Der niederländische Justizminister Benk Korthals sagte, es habe dazu eine "sehr offizielle Information" der französischen Behörden gegeben. Das unter panamesischer Flagge fahrende Schiff war vor dem Hafen von Ijmuiden bei Amsterdam von der niederländischen Grenzpolizei untersucht worden. Flüchtlinge wurden nicht entdeckt. (APA/dpa)