Technik
"Global 2000" lässt Temelin von zwei RAMOS-Messsonden überwachen
Bei den AKWs Dukovany und Mochovce ist das System schon seit Jahren in Betrieb
Wien - Nach dem Start der Kettenreaktion im tschechischen
AKW Temelin hat die Umweltorganisation "Global 2000" nach eigenen
Angaben zwei Messsonden in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks zur
Messung von eventuell austretender Radioaktivität installiert. "Die
Wiederaufnahme des Probebetriebs im Pannenreaktor gefährdet die
Bevölkerung in Tschechien und Österreich", kritisierte Andrea
Paukovits, "Global 2000"-Pressesprecherin, in einer Aussendung vom
Sonntag. Aus diesem Grund habe sich "Global 2000" zu dieser
Sofortmaßnahme entschlossen.
Die von der österreichischen Bundesregierung im Melker Protokoll
versprochene Sonde in Budweis (Ceske Budejovice) sei leider noch
immer nicht aufgestellt, kritisierte die Global-Sprecherin. "Wir
lassen uns von den tschechischen Behörden nicht einschüchtern und
werden weiterhin unabhängige Strahlenmessungen durchführen", so
Paukovits. "Der Kampf gegen die Inbetriebnahme Temelins geht
unvermindert weiter."
Das unabhängige Strahlenfrühwarnsystem "RAMOS" (Radiation
Monitoring System) wird laut Aussendung von "Global 2000" von den
Umweltschützern seit einigen Jahren erfolgreich beim tschechischen
AKW Dukovany und beim slowakischen AKW Mochovce betrieben.
Ein vollständiger RAMOS-Ring umfasst sechs Messstationen, so
"Global 2000". RAMOS ermögliche eine raschere Warnung der Bevölkerung
und eine unabhängige Kontrolle der offiziellen Messdaten. (APA)