Jerusalem - Der israelische Friedensnobelpreisträger Shimon Peres, der sich für eine Regierungsbeteiligung seiner Arbeitspartei ausgesprochen hat, sollte vom Zentralkomitee seiner Partei am Montag als vorübergehender Vorsitzender gewählt werden. Doch die Bestätigung von Peres, die zunächst als reine Formsache galt, traf auf unerwartete Schwierigkeiten. Führende Mitglieder der Partei zeigten sich am Montag zerstritten über einen Eintritt in eine große Koalition mit dem Likud-Block von Wahlsieger Ariel Sharon. Generalsekretär Raanan Cohen erklärte, auch anderen Parteimitglieder sollte die Chance für eine Kandidatur eingeräumt werden. Rechtsexperten der Partei hatten erklärt, eine Abstimmung über Peres sei nicht möglich, weil die Mitglieder des Zentralkomitees nicht rechtzeitig genug informiert worden seien. Peres und andere Mitglieder der Parteiführung haben sich für einen Eintritt in eine große Koalition ausgesprochen. Sie verwiesen auf Israels prekäre Lage nach den fünfmonatigen Unruhen in den palästinensischen Autonomiegebieten. Andere wie der noch amtierende Außenminister Shlomo Ben Ami und Justizminister Yossi Beilin erklärten dagegen, die Arbeitspartei werde als Juniorpartei in Sharons Regierung nicht an ihren Überzeugungen festhalten können. Der Arbeitspartei wurden sieben von 30 Ministerämtern zugesagt. (APA/AP)