Rostock - Der Kulturpreisträger der Hansestadt Rostock, Frank Schröder, hat mit der Rückgabe seiner Auszeichnung gedroht, sollten beim Volkstheater Sparten geschlossen oder der Spielbetrieb gar vollständig eingestellt werden. Eine solche Entscheidung käme eine "kulturpolitischen Bankrotterklärung der Hansestadt" gleich, sagte Schröder am Sonntagabend bei einem öffentlichen Forum zur Zukunft der Spielstätte vor rund 500 Teilnehmern. Schröder hatte den Kulturpreis der Stadt Rostock 1992 für seine Bemühungen um die Pflege der jüdischen Kultur erhalten. An dem vom Norddeutschen Rundfunk und der "Ostsee-Zeitung" initiierten Forum nahmen auf dem Podium unter anderen Rostocks Oberbürgermeister Arno Pöker (SPD), der Finanzsenator der Stadt, Dieter Schörken (CDU) sowie Theaterintendant Michael Winrich Schlicht teil. Pöker betonte in der zum Teil sehr lebhaft geführten Diskussion erneut die Notwendigkeit von Sparmaßnahmen. Die Einnahmen der Stadt seien rückläufig. Die Zuschüsse für das Theater würden in Zukunft hingegen steigen. Deshalb müssten Einschnitte erfolgen. Schließung ausgeschlossen Eine Schließung der Bühne hatte Pöker in der vergangenen Woche zwar ausgeschlossen. Das Theater müsse aber spätestens von 2003 an mit weniger Zuschüssen auskommen. Schlicht betonte, das Volkstheater sei bereit, seinen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung zu leisten. Derzeit würden die wirklichen Probleme aber vernebelt. Von den Kosten seien 85 Prozent Personalkosten, und deren Steigerung sei tarifrechtlich bedingt. "Ein Theater zu fixen Kosten gibt es nicht." Unterdessen sammelten die Mitarbeiter des Theaters bislang 43.000 Unterschriften für den kulturellen Erhalt des Bühnenangebots. Die Liste soll am 27. März, dem Welttheatertag, Vertretern der Stadt übergeben werden. (APA/dpa)