Streaming & TV
Kirch-Gruppe: 25 WM-Spiele im Free-TV
ARD will weiter über Fernsehrechte verhandeln
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 werden
25 Spiele live im frei empfangbaren Fernsehen (Free TV) zu sehen
sein. Das hat Dieter Hahn, Vizechef der Kirch-Gruppe, am Sonntag im
ARD-Talkmagazin "Sabine Christiansen" bekräftigt. Zugleich
unterstrich er die Absicht des Münchner Medienunternehmens, nach dem
Scheitern der Verhandlungen mit ARD und ZDF die WM-Rechte anderen
TV-Sendern anzubieten. "Wir werden jetzt mit anderen Partnern
verhandeln", sagte Hahn.
Die Frage, ob Kirch noch einmal mit ARD und ZDF verhandeln werde,
beantwortete Hahn nicht eindeutig. "Da bin ich der falsche
Ansprechpartner", sagte der Kirch-Manager. Der ARD-Vorsitzende Fritz
Pleitgen äußerte sich abwartend. "Kirch hat die Tür zugeschlagen, er
muss sie wieder öffnen", meinte der WDR-Intendant und fügte hinzu:
"Man sieht sich zwei Mal im Leben und manchmal noch öfter."
Zugleich kündigte Pleitgen an, gegen den von der Kirch-Gruppe
angekündigten Ausschluss der ARD-Hörfunkreporter bei den
Fußball-Weltmeisterschaften notfalls gerichtlich vorzugehen. "Ich
denke, dass wir diese Geschichte durchgehen müssen bis zum
Bundesverfassungsgericht. Das ist eine Frage der freien
Berichterstattung, und die muss in Deutschland gesichert sein", sagte
Pleitgen.
Der Vorsitzende des ZDF-Verwaltungsrats, der rheinland-pfälzische
Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), warf ARD und ZDF vor, die
Verhandlungen nicht konsequent genug verfolgt zu haben. Während der
Verhandlungen habe sich ein Punkt ergeben, an dem man hätte
"abschließen können und abschließen sollen", sagte Beck in der
ARD-Talkrunde. Er würde aber neue Gespräche begrüßen. (APA)