Mensch
Wissenschafter erwartet ein Dutzend Creutzfeldt-Jakob-Kranke in den nächsten zwei Jahren
In Deutschland sei das Problem nur ein Prozent der Größenordnung des englischen
Berlin - Als Folge der BSE-Krise könnte es in Deutschland
nach Einschätzung eines Wissenschaftlers in den kommenden zwei Jahren
rund ein Dutzend Fälle von Creutzfeldt-Jakob-Erkrankungen - offenbar
der neuen Variante der Erkrankung - bei Menschen geben. Der bekannte
Heidelberger Molekularbiologe Konrad Beyreuther, der als
ehrenamtlicher Staatsrat der baden-württembergischen Landesregierung
angehört, sagte der "Stuttgarter Zeitung" vom Montag, die Prognose
bereite ihm "ziemliche Bauchschmerzen. Aber ich denke, das deutsche
Problem ist in der Größenordnung von einem Prozent des englischen
Problems. Deshalb würde ich sagen, wir werden in den nächsten zwei
Jahren rund ein Dutzend Fälle bekommen."
Die Rinderkrankheit BSE gilt als möglicher Auslöser für die neue
Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen. Alle
Verdachtsfälle dieser Krankheit müssten genauestens untersucht
werden, sagte Beyreuther in dem vorab veröffentlichten Interview. Es
sei denkbar, dass das deutsche BSE anders sei als das englische. So
könnte es durchaus einen anderen Übertragungsweg geben. (APA)