Wien - ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat unterstützt das Anliegen von Haupt. "Ich sehe schon den Druck auch, der zunehmend auf die Männer ausgeübt wird, und dass das Rollenverständnis im Umbruch ist", so Rauch-Kallat. Was die Beschwerden bei der Gleichbehandlungskommission betrifft, liegen weiterhin die Frauen mit 81 Prozent klar an der Spitze. Nach Angaben der Kommission gab es im Jahr 1999 insgesamt 627 Frauen, die sich zur Beratung gemeldet haben, aber nur 145 Männer. Allerdings ist der Prozentsatz der Männer, die sich an die Gleichbehandlungskommission wandten, in den letzten zehn Jahren fast kontinuierlich gestiegen. 1991, im ersten Jahr des Bestehens der Kommission, waren es nur 26 von 275 Männern oder 9,5 Prozent. Ein Jahr darauf schon 11,4 Prozent, 1995 bereits 16,2 Prozent und 1999 schließlich 18,8 Prozent. Rauch-Kallat meinte, angesichts der "Veränderung des Rollenverständnisses brechen auch viele Probleme auf", es komme "zu vielen Verunsicherungen". Die ÖVP-Generalsekretärin: "Wir bekennen uns in der Frauenpolitik zur Verschiedenheit der Geschlechter." Dass mit der Haupt-Ankündigung einer Abteilung für Männerpolitik ein Signal gegen die Frauen ausgesandt wird, glaubt Rauch-Kallat nicht. Man könne außerdem das Problem nicht darauf reduzieren, ob einer Frau Gewalt angetan werde. Dies gebe es auch bei Männern. Natürlich müsse man vor allem daran arbeiten, Gewalt gegen Frauen zu eliminieren. (APA)