Herr Menasse nennt in seiner Polemik gegen die Künstlersozialversicherung ausnahmsweise Michael Scharang beim Namen und unterstellt ihm, eine Freundschaft zu Staatssekretär Morak dafür auszunützen, sich selbst Privilegien zu verschaffen. In anderen Veröffentlichungen, etwa in der FAZ, wird Scharang die Ehre einer Namensnennung durch Herrn Menasse nicht zuteil. Ich weiß nicht, ob Herr Morak sich Scharang als "Verhandlungspartner selbst erwählt" hat, allerdings war ich selbst (wie auch Peter Turrini) bei zwei Gesprächen mit Kunststaatssekretär Morak dabei und möchte daher folgendes klarstellen: Wir haben Herrn Morak dabei unter anderem auf die Problematik der sozialen Absicherung von Autoren hingewiesen, deren Alter es ihnen nicht erlaubt, in diesem neuen System hinreichende Pensionsansprüche zu erwerben. Ein weiteres Anliegen war uns die steuerliche Verteilung der extrem unregelmäßigen Einkünfte selbst erfolgreicher Autorinnen und Autoren. Dazu kamen noch die Schaffung neuer Stipendien speziell für junge Autoren und neue Literaturpreise. Wir haben dies alles bereits mehrmals öffentlich klargestellt. Es trifft glücklicherweise zu, dass die Künstler "Interessenvertreter" haben. Umso rätselhafter ist mir daher, welche von ihnen von Herrn Morak "hinausgeworfen oder ignoriert" worden sein könnten. Nicht nur war der Präsident der IG Autoren, Milo Dor, in jeder Phase der Konsultationen informiert, es hat auch Gerhard Ruiss an zwei davon persönlich teilgenommen. Elfriede Jelinek, Schriftstellerin, 1140 Wien (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27. 2. 2001)