Foto: Retuers/Ngwenya
Beira - Das Hochwasser in Mosambik ist am Montag weiter gestiegen und bedroht inzwischen mehr als 200.000 Menschen. Rund 80.000 Personen sollen nach Angaben von Hilfsorganisationen aus zwei Städten unterhalb des Cabora-Bassa-Staudammes am Sambesi in Sicherheit gebracht werden. Laut Wetterprognosen ist auch in den kommenden Tagen nicht mit einer Entspannung zu rechnen, da weiter schwere Regenfälle im südlichen Afrika erwartet werden. Die Regierung Mosambiks hat die Staatengemeinschaft um 30 Millionen Dollar Hilfe für die Bewältigung der Flutkatastrophe gebeten. Aus dem Stausee müssen wegen der starken Zuflüsse große Mengen Wasser abgelassen werden. Der Wasserpegel hat nach heftigen Regenfällen in den Nachbarländern Simbabwe, Samiba und Malawi eine kritische Höhe erreicht. Dort haben die meisten Flüsse Mosambiks ihren Ursprung. Die dadurch entstehende Flutwelle werde die Städte Marromeu und Luabo in wenigen Tagen erreichen, sagten Experten für Katastrophenschutz. Im Süden Mosambiks ist zudem die Save über die Ufer getreten. Sie bedroht rund 30.000 Menschen. Umweltminister John Kachamila sagte, im Inyagomba-Distrikt seien fast 80.000 Menschen durch die Fluten eingeschlossen. Es gebe Berichte über Durchfallerkrankungen. Verschlimmerung Wetterexperten zufolge könnte das Schlimmste noch bevorstehen. Dies sei die Zeit von tropischen Winden und Zyklonen, sagte der Meteorologe Evert Scholtz der Nachrichtenagentur Reuters. In den kommenden Monaten sei mit weiteren schlechten Wetterfronten zu rechnen. Im Auftrag des Deutschen Rotes Kreuzes (DRK) sollte am Dienstag ein Flugzeug Decken, Zelte, Wasserkanister und Plastikplanen im Wert von rund 600.000 Mark in die Hochwasserregion bringen. Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche eine Million Mark für die Opfer der Überschwemmung zur Verfügung gestellt. Südafrika hat Transportflugzeuge und Hubschrauber zugesagt. Mosambik erlebte vor einem Jahr eine schwere Flutwelle, bei der 700 Menschen starben und eine halbe Million Menschen obdachlos wurden. Von dem neuen Hochwasser sind bisher 400.000 Menschen betroffen. Mindestens 41 ertranken und mehr als 77.000 wurden obdachlos. (APA/Reuters)