Linz - Der umstrittene Abbruch eines als Moschee dienenden Gebäudes im oberösterreichischen Traun bekommt jetzt eine diplomatische Dimension: Die islamische Gemeinde hat sich an die Botschafter mehrerer arabischer Staaten in Wien gewandt, diese hätten zugesagt, in der Angelegenheit bei Bundespräsident Thomas Klestil und bei Außenministerin Benita Ferrero-Waldner zu intervenieren, so ein Sprecher der Trauner Moslems. Ziel sei, den Abbruch des Hauses um sechs bis zwölf Monate zu verschieben. Der Konflikt um die Moschee in Traun zieht sich bereits über mehrere Jahre hin. Aus rechtlichen und aus Sicherheitsgründen verfügte der Bürgermeister von Traun den Abbruch des Hauses in der Bahnhofstraße, das bisher als Moschee verwendet wurde. Der Abbruchbescheid für den 7. März lag bereits vor, da es sich dabei aber um einen hohen islamischen Feiertag gehandelt hätte, wurde der Abbruch jetzt von der Behörde auf den 14. März verschoben. Keine rechtlichen Möglichkeiten Die islamische Gemeinde ist bis heute der Überzeugung, dass der Abbruch des Hauses nicht erforderlich sei, rechtlich gibt es aber keine Möglichkeiten mehr, diese Maßnahme zu verhindern. Die Moslems von Traun sind daher auf der Suche nach einem Ersatzgebäude, bis jetzt wurde man allerdings noch nicht fündig. "Wir haben wieder ein Haus in Aussicht, aber das ist alles noch sehr vage", so der Sprecher der islamischen Gemeinde von Traun. Man hoffe in diesem Zusammenhang auch auf finanzielle Unterstützung der arabischen Staaten, an deren Botschaften in Wien man sich nun gewandt hat. (APA)