Wien - Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (S) ist - im Gegensatz zur Bundes-SPÖ - gegen einen Rücktritt von Infrastrukturministerin Monika Forstinger (F). Man sei auf der Suche nach einem Termin bei "Vaterlandsschützerin" Forstinger, sagte der Bürgermeister bei seinem Pressegespräch am Faschingsdienstag. Zwischen Forstinger und den Landeshauptleuten von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland hatte sich nach einem Gipfel der Landeschefs am 19. Februar, bei dem es um Infrastruktur-Probleme der Ostregion und die Anbindung an Verkehrswege im benachbarten Ausland ging, eine heftiger Streit entwickelt.
Forstinger hatte Häupl, dem niederösterreichischen LH Erwin Pröll (V) und Burgenlands Hans Niessl (S) in diesem Zusammenhang "Verrat an Österreich" vorgeworfen, da sie versuchten, "Verkehrswegen, die außerhalb von Österreich laufen, zu rechtfertigen". Er hoffe auf eine Rückkehr auf den Stand der Verhandlungen, die mit Forstingers Vorgänger Michael Schmid erreicht worden seien, sagte Häupl.
Nach Darstellung des Wiener Bürgermeisters drängt die Zeit: "Selbst die Pessimisten in der FPÖ" würden davon ausgehen, dass die EU-Osterweiterung spätestens in acht Jahren stattfinden werde. Wenn bis dahin keine Voraussetzungen der Verkehrsinfrastruktur geschaffen seien, würden "wir hintanstehen". In den Nachbarländern werde bereits "real gebaut", sowohl was das Straßen- als auch was das Schienennetz betreffe. "Wir sollten möglichst rasch eine Entscheidung treffen", verlangte Häupl, "denn das Bauen dauert ohnehin lang genug." (APA)