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Foto: APA/AFP/Recart
Santiago de Chile - Im Strafverfahren gegen den früheren chilenischen Diktator Augusto Pinochet hat das Berufungsgericht in Santiago eine zunächst nicht öffentliche Entscheidung gefällt. "Das Schicksal Pinochets ist entschieden", sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag. Die drei Richter der Kammer mussten über die von Pinochet eingelegte Berufung gegen die Anklage und Hausarrest wegen Anstiftung und Beihilfe zu Mord und Entführung politischer Gegner während der Militärdiktatur (1973-1990) entscheiden. Die Veröffentlichung des Urteils wurde für spätestens Freitag erwartet. Bei der Anhörung vor knapp zwei Wochen hatte Pinochets Anwalt Pablo Rodriguez argumentiert, der Untersuchungsrichter Juan Guzman habe ein rechtsmedizinisches Gutachten zur geistigen Verfassung des 85-Jährigen missachtet. Der Ex-Diktator ist nach Auffassung der Verteidigung verhandlungsunfähig. Außerdem könne Pinochet als Oberbefehlshaber der Streitkräfte nicht für Exzesse Untergebener haftbar gemacht werden. Aus Sicht des Klägeranwalts Juan Bustos ist Pinochets Verantwortung für die Verbrechen der "Karawane des Todes", einer Sondereinheit des Militärs, hingegen "klar bewiesen". Dies gehe schon aus einer Sondervollmacht Pinochets für den Leiter der Todesschwadron, den General im Ruhestand Sergio Arellano, hervor. (APA/dpa)