Wien - Gegen die Ambulanzgebühren protestierten am Mittwoch die Wiener Grünen bei einer Informationsveranstaltung vor dem Wiener AKH. Diese Gebühren seien "unsozial, unsolidarisch und kontraproduktiv", so die stellvertretende Klubobfrau der Wiener Grünen, Alessandra Kunz. Die Grünen fordern, auf die Einhebung des Selbstbehalts in Wien zu verzichten, und diesen Betrag über das Wiener Budget abzudecken. Besonders bei einkommensschwachen Familien könne der Selbstbehalt dazu führen, dass eine Ambulanz nicht oder verspätet aufgesucht werde. In erster Linie sollten die Selbstbehalte für Kinder und Jugendliche aufgehoben werden, so Kunz. Wenn pro Jahr "nur fünf Kinder zu Schaden" kämen, wäre das ein "untragbarer Zustand". In weiterer Folge sollten die Selbstbehalte in Wien aber für alle abgeschafft werden. Die Gemeinde Wien "hätte die Möglichkeit, sie im eigenen Spitalsbereich nicht einzuführen", argumentierte Sigrid Pilz, Kandidatin für den Wiener Landtag. Die Kosten sollten über das Wiener Budget abgedeckt werden. Kunz rechnete vor, dass rund zwei Drittel der Einnahmen für den zusätzlichen Verwaltungsaufwand ausgegeben werden müssten. "Der Rest geht für die Behandlung nachher drauf, weil es den Kindern nachher schlechter geht", so Kunz. Sie kündigte auch an, dass die Ambulanzgebühren "natürlich ein Thema" bei möglichen Koalitionsverhandlungen, "falls es solche geben wird", sein werden. (APA)