Wien - Die österreichische Zementindustrie will für die Zementproduktion in Zukunft 70 Prozent der fossilen Brennstoffe durch brennbare Abfälle ersetzen. Zu den 135.000 Tonnen Abfall, die derzeit in heimischen Zementwerken jährlich verbrannt werden, gibt es eine Kapazität für weitere 250.000 Tonnen, heißt es in einer Aussendung der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VÖZ) gemeinsam mit der ARGE Thermik (Arbeitsgemeinschaft der Abfall- Monoverbrenner). Mit der 2004 in Kraft tretenden Deponieverordnung dürfen keine thermisch verwertbaren Abfälle mehr abgelagert werden. Das bedeutet laut Aussendung zusätzlich 2,8 Mio. Tonnen Abfall jährlich, der in Österreich verbrannt werden muss. Sowohl VÖZ als auch ARGE Thermik warnen vor einem Nicht-Zustandekommen der Deponieverordnung. Einige Bundesländer wie zuletzt Tirol wollen nämlich aus Kostengründen bis 2009 weiterdeponieren. "Nur mit einem Ausstieg aus der umweltbelastenden Deponierung von brennbaren Abfällen können wesentliche umweltpolitische Ziele erreicht werden", argumentiert ARGE Technik-Vorsitzender Anton Wischinka. Als Beispiel führt er die Vorgaben der Klimakonferenz von Kyoto an. Deponien seien Mitverursacher des Treibhauseffektes, in erster Linie durch das beim Verrotten entstehende Gas Methan. Es liege nun an der Politik, die entsprechenden Entscheidungen zu treffen, um für 2004 gerüstet zu sein, fordert Martin Kriegner, VÖZ-Vorstand. Weiters bedürfe es der raschen Fertigstellung so genannter Positivlisten. Diese enthalten jene Abfälle, die für den Einsatz in den verschiedenen Industriezweigen geeignet sind. (pte)