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Mobilkom- Generaldirektor Boris Nemsic: Weitere Beteiligungen im südosteuropäischen Raum werden geprüft

Foto: Reuters/Bienek
Wien - Nach monatelangen Verhandlungen ist der Mobilkom Austria, die bereits in Kroatien und Liechtenstein tätig ist, nun doch der Einstieg in den slowenischen Mobilfunkmarkt gelungen. Die Mobilfunktochter der börsenotierten Telekom Austria (TA), die in den vergangenen Jahren selbst mit Auslandsengagements im Festnetzbereich in der Slowakei, Tschechien und Polen gescheitert ist, hat sich den 75-prozentigen Anteil an si.mobil 1,94 Mrd. S (141 Mill. Euro) kosten lassen. Die Mobilkom prüfe derzeit den gesamten südosteuropäischen Raum auf weitere Beteiligungen, sagte Mobilkom-Generaldirektor Boris Nemsic am Mittwoch. Mehr als 50 Mill. Euro (688 Mill. S) will die Mobilkom in den kommenden zwei Jahren in den Ausbau des Netzwerks des zweitgrößten slowenischen Mobilfunkbetreibers investieren. Bis Ende 2001 soll die Kundenzahl von zuletzt 130.000 auf rund 250.000 User annähernd verdoppelt werden. Da in Slowenien eine mehrheitliche Übernahme einer Firma durch ein ausländisches Unternehmen nicht möglich ist, hat die Mobilkom eine slowenische Tochterfirma namens Teleimpuls gegründet. Über diese hält die Mobilkom nun 26 Prozent plus eine Aktie an si.mobil, 49 Prozent von si.mobil stehen direkt in Besitz der Mobilkom. An Teleimpuls hält die Mobilkom derzeit jedoch nur 49 Prozent, daher stehen in einem ersten Schritt erst 62 Prozent von si.mobil in Mobilkom-Besitz. In Folge könnte die Mobilkom 100 Prozent an Teleimpuls übernehmen, wodurch der Mobilkom-Anteil an si.mobil auf die geplanten 75 Prozent steigen würde. 100 Prozent bis 2002 Bis 2002 will die Mobilkom si.mobil zu 100 Prozent übernehmen, dann sollten auch die rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechend geändert sein, hofft Nemsic. Anteile an si.mobil abgegeben hat jetzt die slowenische Ölgesellschaft Istrabenz, die Spedition Intereuropa, die Telekom-Gesellschaft Istratel, die Investmentgesellschaft Medaijon, das Geldinstitut Probank und der Netzwerkausstatter Telmont. 29,3 Prozent der Anteile hatte bisher die schwedische Telekomgesellschaft Telia Overseas gehalten, 17,53 Prozent die Fondsgesellschaft Kmecka Druzba. Diese Anteile hat die Mobilkom vollständig übernommen. Telia habe mit Verkauf dieses Anteils rund 450 Mill. Kronen (49,8 Mill. Euro/685 Mill. S) Nettogewinn erzielt, hieß es. Die erste Auslandsbeteiligung der Mobilkom war im Juli 1999 die Übernahme des kroatischen Mobilfunkbetreibers VIPNet, an dem die Mobilkom 61 Prozent hält. 19 Prozent gehören dem US-GSM-Netzbetreiber Western Wireless, die restlichen Anteile halten u.a. eine kroatische Zeitung und eine Versicherung. VIPnet beschäftigt 725 Mitarbeiter und hat derzeit mehr 500.000 Handykunden. Seit November bietet die Auslandstochter der Mobilkom auch einen Pre-Paid-Internet-Anschluss. Im September 2000 hat die Mobilkom hat mit ihrer 100-prozentigen Tochter Mobilkom Liechtenstein das GSM-Mobilfunknetz FL1 in Liechtenstein in Betrieb genommen. Die Liechtenstein-Tochter hat 9 Mitarbeiter und mehr als 220 Mobilfunkkunden. Eine weitere Auslandsbeteiligung der Telekom Austria-Gruppe ist der tschechische Internetprovider Czech Online, den die Internet-Schwester der Mobilkom, die Jet2Web Internet Services GmbH, im Vorjahr zu 100 Prozent übernommen hat. (APA)