Wien - Mit Einführung der luftgepolsterten Air Packs konnte der heimische Snackerzeuger Kelly trotz stagnierendem Knabbermarkt in Österreich sowohl bei Umsatz als auch Absatz weiter zulegen. So ist im Jahr 2000 der Umsatz um 4,4 Prozent auf 1,105 Mrd. S (80,3 Mill. Euro), der Absatz von 2,1 Prozent auf 23.310 Tonnen gestiegen. Damit habe das Unternehmen sein Jahresziel, die Umsatzgrenze von 1,1 Mrd. S zu überschreiten, erreicht. Für heuer rechnet der Geschäftsführer der Kelly GesmbH, Wolfgang Hötschl, mit einem Anhalten des Wachstumskurses und erwartet ein Umsatzplus von 6 Prozent. Unzufrieden zeigte sich Hötschl mit der Entwicklung im heimischen Lebensmittelhandel. Während in der Gastronomie und im Tankstellenbereich deutliche Umsatzzuwächse verbucht werden konnten, stagnieren die Verkäufe im Handel. Der Lebensmittelhandel nütze sein Potenzial nicht vollständig aus, weil Snacks den gleichen Regalplatz wie vor zehn Jahren haben, obwohl die Zahl der Artikel seither beträchtlich gestiegen sei. Auch hinsichtlich der Packungsgrößen seien die Sortimente vielfach unvollständig, Zweit- und Drittplatzierungen gebe es überhaupt nicht, kritisiert der Kelly-Chef. Es sei daher nicht überraschend, dass der Pro-Kopf-Verbrauch von Knabbergebäck in Österreich im Jahresvergleich nur um 6 dag auf 2,91 kg gewachsen und die erhoffte Steigerung ausgeblieben sei. In den USA werden zum Vergleich 13 kg pro Kopf geknabbert. Neue Sorten Um neue Impulse auf dem Snackmarkt zu setzen, bringt Kelly im März zwei neue Sorten Riffle Chips auf den Markt. Für Mai sei ein neues Extruderprodukt (Ernusslocken, Zigeunerräder, etc.) geplant. Gegen Jahresende soll zum 50-jährigen Jubiläum von Soletti auch in diesem Bereich ein Laugengebäck als Innovation eingeführt werden, kündigt Hötschl an. Das Exportgeschäft von Kelly kann zwar auf große Erfolge in Osteuropa verweisen, durch die Übernahme der Bahlsen-Anteile durch den Kelly-Mutterkonzern Nordeck Holding seien die Aufträge von Bahlsen aber im Jahr 2000 rückläufig gewesen, erläutert Hötschl. Die gesamten Ausfuhren von Kelly gingen von 6.155 auf 5.939 Tonnen zurück, wodurch der mengenmäßige Umsatzanteil von 27 auf 25 Prozent abgenommen hat. Der wertmäßige Exportanteil von 15 Prozent konnte beibehalten werden. Eigentümerwechsel Im Zuge der Aufspaltung des Bahlsen-Konzerns in die drei Geschäftsbereiche Süßwaren, Snacks und die Nordeck-Holding Mittel 1999 kam es bei Kelly zu einem Eigentümerwechsel, wobei die Nordeck-Holding die Bahlsen-Anteile übernahm. Die Nordeck-Holding hält nun 62,4 Prozent an Kelly, die Raiffeisen Ware Austria (RWA) 25,1 Prozent und die Familie Zach 12,5 Prozent. Bahlsen Snacks werden künftig unter dem Namen "Lorenz Snack World" auf den Markt kommen. (APA)