Technik
Kleinkraftwerk produziert Eis und Strom zugleich
Ammoniakdampf treibt eine Turbine an und kühlt durch den Energieverlust extrem ab
Gainesville - Wissenschaftler der University of Florida
haben ein Kleinkraftwerk entwickelt, das gleichzeitig elektrische Energie und Eis produziert. Die Erzeugung der beiden unterschiedlichen Produkte basiert auf klassischen physikalischen Methoden zur Energiegewinnung.
Durch Solarenergie oder geothermische Wärme wird Ammoniak so lange erhitzt, bis Dampf entsteht. Der Ammoniakdampf treibt eine Turbine des Kraftwerks an und produziert Elektrizität. Durch die Bewegungen der Turbine vermindert sich anschließend die Temperatur des Dampfs so stark, dass er sich zu Kühlzwecken einsetzen lässt.
"Die Einzigartigkeit unseres Experiments liegt darin, dass wir dem Ammoniakdampf in der Turbine so viel Energie entziehen, das er extrem kalt wird. Das abgekühlte Gas eignet sich dann hervorragend für zur Herstellung von Eis oder für Klimaanlagen", erklärt der Solarexperte Yogi Goswami. Obwohl die neue Anlage auch in großem Maßstab genutzt werden könne, eigne sie sich sehr gut zur Versorgung von Wohnhäusern mit kleinerem Bedarf an Energie und Kühlung.
Als Alternative zur eingesetzten Sonnen- oder Erdwärme können sich die Forscher auch vorstellen, Wasserdampf zu verwenden, der aus großen Kraftwerksanlagen zumeist ungenutzt in die Umwelt entweicht. Die Anlagen könnten so 20 bis 30 Prozent mehr Energie produzieren und sich zugleich mit Kälte für die Klimatisierung der Kraftwerksräume versorgen. Die Forschungsarbeiten werden vom
US-amerikanischen Energieministerium
finanziell gefördert. (pte)