New York - Die Plattenfirma Vivendi Universal will nach eigenen Angaben der von Bertelsmann vorgeschlagenen Allianz mit der Internet-Tauschbörse Napster nicht beitreten. Der Anteil Napsters an den Einkünften des Musikdienstes sei mit 40 Prozent zu hoch veranschlagt, sagte Vivendi-Chef Jean-Marie Messier am Dienstag (Ortszeit) in New York. Schließlich entstünden Napster im Wesentlichen nur Kosten durch die Datenanbindung. Grundsätzlich hält der Vivendi-Chef eine Zusammenarbeit mit Internet-Musikdiensten nicht für ausgeschlossen. Die Firma werde Lizenzen für ihren Musikkatalog gewähren, wenn die Urheberrechte gewahrt blieben. Konkurrenz Bereits in der vergangenen Woche hatten Vivendi und Sony angekündigt, Napster durch einen eigenen Online-Musikdienst Konkurrenz machen zu wollen. Der Dienst mit dem Arbeitstitel "Duet" soll exakt erfassen können, welche Titel angehört und heruntergeladen werden. Ein Sicherheitsnetz soll den Weitervertrieb über das Internet verhindern. Für diesen Dienst wollen Sony und Vivendi auch von anderen Plattenfirmen Lizenzen erwerben. Der Chef der Bertelsmann eCommerce Group (BeCG), Andreas Schmidt, sagte, Napster werde der Musikindustrie innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Zuwachs von 30 Prozent bescheren. Napster solle wie geplant im Sommer auf einen kostenpflichtigen Abo-Dienst umgestellt werden. In US-Branchenkreisen wird allerdings noch bezweifelt, dass sich Urheberrechte bei Online-Musikdiensten wirksam schützen lassen. Es gebe bisher kein Modell, bei dem die Urheberrechte gewahrt würden, sagte ein führender Manager eines Plattenkonzerns. "Napster redet davon. Sie haben Pressemitteilungen herausgegeben. Aber sie haben noch keine Technologie vorgeführt, die nicht Piraterie ist." Napster hatte der Musikindustrie in der vergangenen Woche Lizenzzahlungen von einer Milliarde Dollar über fünf Jahre angeboten, um den Rechtsstreit zu beenden, der die Existenz der Online-Tauschbörse bedroht. (APA/Reuters)