Der tschechische Ministerpräsident Milos Zeman muss sich bei dem einheimischen Journalisten Ivan Brezina entschuldigen, dem er (Zeman) fast vor zwei Jahren angebliche Korruption im Zusammenhang mit dem Tschechischen Energiekonzerns (CEZ) vorgeworfen hatte, ohne Beweise vorzulegen. Darüber hinaus muss der Regierungschef dem Journalisten 300.000 Kronen (117.650 Schilling/8.550 Euro) als Entschädigung bezahlen. Dieses Urteil sprach am Mittwoch das Prager Stadtgericht. Brezina klagte Zeman, nachdem der Regierungschef öffentlich erklärt hatte, der Journalist habe mehrere Artikel zu Gunsten der Atomenergie auf Bestellung und für Bezahlung durch den CEZ geschrieben. Brezina hat dies bestritten. Zeman war bei der Urteilsverkündung nicht anwesend. Sein Anwalt erklärte nach dem Prozess, er werde mit seinem Mandanten eine Berufung überlegen. Berufung könnte Zeman im Zeitraum von zwei Wochen einlegen. Sonst müsste der Premier die Entschuldigung in 15 Tagen in der auflagenstärksten tschechischen Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" veröffentlichen, sobald das Urteil rechtskräftig ist. (APA)