Linz - Im Rahmen eines Galaabends wurden am Mittwoch im Linzer Design Center die "Energy Globes 2001" - ein weltweiter Preis für zukunftsweisende und nachhaltige Energieprojekt - vergeben. 1.230 Einreichungen aus 83 Ländern waren von der Jury zu bewerten gewesen. Bei einer Pressekonferenz vor Beginn der Gala warnte der Stellvertretende UNO-Generalsekretär Nitin Desai im Besonderen vor den Folgen des globalen Klimawandels. Für die UNO habe die Frage der Nachhaltigkeit im Energiebereich weltweit einen zentralen Stellenwert. Maßnahmen zum Energiesparen, zum effizienten Energieeinsatz und zur Reduktion der fossilen Brennstoffe komme heute große Bedeutung zu, so Desai, "denn der Klimawandel führt zu einer Besorgnis erregenden Entwicklung und zu gravierenden Veränderungen". Die Auswirkungen würden schon in einem Zeitraum von rund 15 Jahren spürbar, "wenn beispielsweise die Schneedecke auf den Alpen immer geringer wird", warnte Desai. Ökologischen Projekten, wie sie im Rahmen des "Energy Globe" eingereicht wurden, komme daher Beispielcharakter zu. Nachhaltige Energiepolitik Umweltminister Wilhelm Molterer (V) betonte die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit im Energiebereich weiter zu stärken, wobei Nachhaltigkeit eine ökonomische, eine ökologische und eine soziale Komponente habe. Der Energiepolitik komme dabei eine "Schlüsselrolle" zu, so Molterer, der in diesem Zusammenhang mehrere entscheidende Punkte nannte: Effizienter Einsatz von Energie, Umstellung auf alternative Energieformen bis hin zur Biomasse und Forcierung von Forschung und Entwicklung in diesen Bereichen. Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (V) unterstrich, dass man das Energiesparen und die Deckung des Energiebedarfs aus umweltfreundlichen Quellen vor allem auch den "nachfolgenden Generationen" schuldig sei. Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider (S) verwies auf die Bedeutung des Energie sparenden Bauens und Sanierens von Häusern, wofür es in Oberösterreich besondere Mittel aus der Wohnbauförderung gebe. Wirtschaftslandesrat Josef Fill (V) gab bekannt, dass Oberösterreich bereits 30 Prozent seines Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen decke. Spezialpreis an BMW Der "Energy Globe" ist eine 18 Kilogramm schwere Bronzebüste, außerdem ist der Preis mit 10.000 Euro (137.603 S) dotiert. Der Preis wird vom Wirtschafts- und vom Umweltministerium, dem Land Oberösterreich, dem OÖ. Energiesparverband, der Stadt Linz, der OÖ. Wirtschaftskammer, der Energie AG, dem ORF Landesstudio Oberösterreich sowie der Kronenzeitung und der Welser Messe vergeben. Die ersten Preise: In der Kategorie "Unternehmen" die Firma SMUD aus den USA für ein Photovoltaik-Projekt; in der Kategorie "Verkehr" die SEEG-Bioenergie Mureck für ein "Kreislaufprojekt"; in der Kategorie "Bauen und Wohnen" die ITDG aus Sri Lanka für ein Kleinwasserkraftwerk; in der Kategorie "Private und öffentliche Initiativen" eine Nahwärmeanlagen in der dänischen Kleinstadt Marstal und in der Kategorie "Lernen für die Zukunft" die Gesamtschule Blankenese in Deutschland für ein Solarenergieprojekt mit Tansania. Ein Spezialpreis für Zukunftstechnologien ging schließlich an BMW Österreich. (APA)