Hamburg - Nach Jahrzehnten der nahezu totalen Abschottung will sich der Bundesnachrichtendienst (BND) künftig wenigstens ein bisschen in die Karten gucken lassen. Wie die "Welt am Sonntag" am Wochenende berichtete, stellt der BND von Montag an auf insgesamt 27 Internet-Seiten www.bundesnachrichtendienst.de seine Ziele und Schwerpunkte dar. Konkrete Arbeitsaufträge oder gar einzelne Mitarbeiter bleiben jedoch nach wie vor geheim. Nach Darstellung der Zeitung will der BND das gemeinhin nebulöse Bild, das sich die Öffentlichkeit von der Spionagetätigkeit der Pullacher Behörde macht, ein wenig aufklären. Wer's glaubt ... BND-Präsident August Hanning im Intro: "In unserer modernen, aufgeklärten Welt gibt es an der Schwelle zum 3. Jahrtausend nur mehr wenige Geheimnisse, die sich der neugierigen Öffentlichkeit noch verschließen." Auf den Internet-Seiten des Dienstes, der für die Bundesregierung Entwicklungen im Ausland ausspäht, werden als wichtigste Operationsgebiete der Nahe und Mittlere Osten, Nordafrika sowie andere Regionen mit hoher Krisenanfälligkeit genannt. Darüber hinaus kümmert sich der BND laut Eigendarstellung um illegalen Waffen- und Technologiehandel, internationalen Terrorismus, organisierte Kriminalität und Schleuserbanden. Dem Bericht zufolge sind als Beispiele für die Arbeit des Dienstes Infrarotaufnahmen von Menschenschiebern an einer Grenze sowie Luftbilder einer Chemiefabrik in Libyen im Internet zu sehen. (APA)