Melbourne - Die Organisatoren des Formel-1-Rennens in
Melbourne haben den Hinterbliebenen des bei einem Unfall während des
ersten WM-Laufs am Sonntag tödlich verunglückten Streckenpostens
finanzielle Unterstützung zugesagt. "Wir werden uns um die Familie
des Mannes kümmern, so wie man es von uns erwartet", sagte Ronald
Walker, der Vorsitzende der Australian Grand Prix Corporation, bei
einer Pressekonferenz am Montag.
Einen Tag nach dem Unglück im GP von Australien, wo ein
freiwilliger Helfer durch ein losgelöstes Rad getötet worden war,
riefen die Veranstalter zudem die Öffentlichkeit zu Spenden zu
Gunsten der Familie auf. Auch die Formel-1-Teams BAR-Honda und
Williams-BMW, deren Fahrer Jacques Villeneuve und Ralf Schumacher in
die entscheidende Kollision verwickelt waren, seien mit Walker in
Verbindung getreten, um den Angehörigen ihre Unterstützung
anzubieten.
Gleichzeitig wies Walker Vorwürfe zurück, es habe womöglich
Versäumnisse bei den Sicherheitsvorkehrungen gegeben. Man habe
absolut alles getan, was möglich gewesen sei. In Melbourne war am
Sonntag während des Rennens ein 51-jähriger Streckenposten gestorben,
nachdem sich bei einer Kollision zwischen dem BAR-Honda von
Villeneuve und dem Williams-BMW von Ralf Schumacher Räder und andere
Wrackteile gelöst hatten. Ein Rad traf den Streckenposten durch eine
Öffnung im Schutzzaun tödlich im Bereich des Brustkorbs.
Die im Bundesstaat Victoria für die Untersuchung aller
verdächtiger Todesfälle zuständige Behörde (Coroner) hat Ermittlungen
aufgenommen. Villeneuves zerstörtes Rennauto wurde beschlagnahmt.
Nach Polizeiangaben vom Montag kann es bis zu sechs Monaten dauern,
bis das Wrack freigegeben wird. Ralf Schumachers Auto war ebenfalls
untersucht, jedoch dem Team am Montag wieder zurück gegeben worden.
Die Identität des aus Queensland stammenden Opfers wurde auch am
späten Montagnachmittag (Ortszeit) noch nicht bekannt. Auf Wunsch der
Familie wurde der Name weiter geheim gehalten.(APA/dpa)