Wien - Österreich und Griechenland haben EU, NATO und OSZE zu "koordinierten Schritten" aufgerufen, um die Eskalation der Gewalt an der Grenze Mazedoniens zum Kosovo zu stoppen. "Wir müssen unsere Bemühungen koordinieren, um die Gewalt zu beenden. Gewalt führt nirgendwo hin", betonte der griechische Außenminister Georgios Papandreou am Montag nach einem Gespräch mit Österreichs Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) in Wien. Papandreou verurteilte die Übergriffe albanischer Extremisten auf mazedonischem Territorium und betonte die Notwendigkeit, dass die Grenzen in Europa respektiert werden. Der griechische Außenminister räumte ein, dass die albanische Bevölkerung in Mazedonien wirtschaftliche und soziale Probleme habe, doch müssten diese Fragen "auf demokratischem und friedlichem Weg" gelöst werden. Die Anwendung von Gewalt und terroristische Aktivitäten gegen Nachbarländer seien schärfstens zu verurteilen. Griechenland stellt sich hinter mazedonische Führung Ferrero-Waldner plädierte dafür, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit dem Aufbau demokratischer Institutionen im Kosovo zu beauftragen. Italien, Griechenland und Österreich hätten beschlossen, ihre Balkan-Politik als EU-Anrainerstaaten des ehemaligen Jugoslawien künftig abzustimmen. Papandreou ergänzte, dass die EU so bald wie möglich Beobachter in den Kosovo entsenden werde. Er unterstrich die Notwendigkeit "vertrauensbildender Maßnahmen" in der Krisenregion. "Wir sind davon überzeugt, dass Probleme friedlich gelöst werden müssen. Wir verurteilen Gewalt und terroristische Aktivitäten", formulierte Papandreou. Das internationale Recht und die Unversehrtheit staatlicher Grenzen müssten geachtet werden. Der griechische Außenminister plädierte dafür, dass NATO, EU und OSZE die mazedonische Führung bei ihrem Versuch unterstützen, eine friedliche Lösung des Konflikts herbeizuführen. Auf die Frage nach den Möglichkeiten der NATO zur Eindämmung des Konflikts merkte Papandreou in Anspielung auf die NATO-Bombardements gegen das Regime von Slobodan Milosevic kritisch an: "Ich hoffe, wir brauchen keine Bomben." Nach dem Gespräch mit Ferrero-Waldner traf Papandreou mit den Botschaftern der OSZE-Troika (Österreich, Rumänien und Portugal) zur Erörterung der Lage in Südserbien und im Kosovo zusammen. Er habe den Eindruck, dass die OSZE entschlossen sei, eine weitere Eskalation der Gewalt nicht zuzulassen, meinte der Minister anschließend. Es folgte ein Gespräch mit Bundespräsident Thomas Klestil, bei dem auch Bilaterales, die EU-Erweiterung und die Zypern-Frage erörtert wurden. Der griechische Außenminister trifft am Montag im Rahmen seines eintägigen offiziellen Besuchs in Wien auch noch mit Bundeskanzler Schüssel , Nationalratspräsident Fischer und SPÖ-Chef Gusenbauer zusammen. (APA)