Moskau - Die Mir war das erste nach dem Baukastenprinzip konstruierte Weltraumlabor. An den 17 Meter langen Basisblock wurden über Jahre hinweg fünf Forschungsmodule angekoppelt. Damit war die Mir auch Vorbild für die Internationale Raumstation ISS, die im Jahr 2000 in Betrieb ging. Die Mir wurde aus dem Basisblock gesteuert. Bis 1996 kamen das astrophysikalische Observatorium Quant 1 und der Zusatzblock Quant 2, das technologische Modul Kristall, das Erdbeobachtungssegment Spektr und das Umwelt-Modul Priroda hinzu. Spektr wurde 1997 bei der Kollision mit einem Transportschiff beschädigt und war seitdem abgeschottet. Die Labormodule gaben der Station die markante Form eines Drehkreuzes. Sie wiegt insgesamt 140 Tonnen und ist 33 Meter lang. Mit einer Geschwindigkeit von 28.000 Stundenkilometern brauchte sie 92 Minuten, um die Erde in etwa 400 Kilometer Höhe zu umrunden. Insgesamt waren in den 15 Jahren mehr als 100 Menschen auf der Mir. Die Raumstation war ursprünglich für eine Lebensdauer von sieben Jahren ausgelegt und sollte danach durch ein Nachfolgemodell ersetzt werden. Der Bau der Mir-2 musste jedoch wegen Geldmangels im russischen Haushalt eingestellt werden, wodurch sich der Einsatz der Mir verlängerte. Schon im Vorjahr sollte die Mir zum kontrollierten Absturz gebracht werden, doch wurden in letzter Minute noch Gelder für einen Weiterbetrieb der Station aufgetrieben. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit von Pannen auf der alternden Station und der Beteiligung Russlands an der ISS entschied sich Moskau im Herbst vergangenen Jahres endgültig, die Mir aufzugeben. (APA/dpa)