Bühne
Bregenzer Festspiele: Keine Abstriche trotz gekürzter Mittel
Bereits 70 Prozent der Tickets sind gebucht - Energiegeladene Neuinszenierung von "La Boheme" im Mittelpunkt
Bregenz - Die Bregenzer Festspiele wollen trotz gekürzter Subventionen bei der künstlerischen Qualität ihrer Produktionen keine Abstriche machen. Für die diesjährigen Festspiele (18. Juli bis 21. August) sind alle Weichen gestellt und die Voraussetzungen für einenneuerlichen Erfolg gegeben. Das betonten heute, Montag, Festspielpräsident Günter Rhomberg, Intendant Alfred Wopmann und der kaufmännische Direktor Franz Salzmann bei der Präsentation des Gesamtprogramms 2001.
Anfang März sind 70 Prozent aller 195.000 Tickets für den Sommer gebucht. Für das neue Spiel auf der Seebühne, Giacomo Puccinis "La Boheme", sind bereits 72 Prozent der 170.000 Karten weg. Heuer und im Sommer 2002 werden rund 300.000 Besucher bei "Boheme" erwartet. Nach sieben Jahren Zusammenarbeit mit dem deutschen Theater Berlin gibt es eine neue Schauspiel-Achse zum Hamburger Thalia
Theater.
"Hoffnung, Sehnsucht, Traum" als Grundthema der 56. Festspiele
Wie ein roter Faden, so Intendant Wopmann, zieht sich das Grundthema "Hoffnungen, Sehnsüchte und Träume" durch das Programm der 56. Bregenzer Festspiele. Im Mittelpunkt des Festivals steht "La Boheme" als Neuinszenierung von Richard Jones und Antony McDonald. Die Seebühne nimmt bereits deutliche Konturen als überdimensionales Pariser Cafe an. Das Spiel um Leben, Gefühle, Sehnsüchte und Hoffnungen einer Gruppe junger Künstler in der Großstadt Paris soll in Bregenz mit jungen Sängerdarstellern verkörpert werden. Das Ergebnis werde lebendiger und energiegeladener sein als herkömmliche Inszenierungen. Premiere ist am 19. Juli.
Als Eröffnungspremiere wird am 18. Juli im Festspielhaus die Opernrarität "Of Mice and Men" des amerikanischen Komponisten Carlisle
Floyd nach dem Roman von John Steinbeck aufgeführt. Im Mittelpunkt der Koproduktion mit der Huston Grand Opera und der Washington
Opera steht die Freundschaft zweier ungleicher Männer, deren Suche nach dem "American Dream" tragisch endet. Im Festspielhaus gibt es
auch drei Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker unter Kent Nagano (23.7.), Marcello Viotti ((30.7.) und Ivor Bolton (5.8.). Am 12.
August gastiert das Tschaikowsky Symphonie Orchester unter Vladimir Fedosejev, am 19. August spielt das Symphonieorchester Vorarlberg
unter Christoph Eberle eine Matinee.
Auf der Werkstattbühne bauen die Bregenzer Festspiele das Programm aus und präsentieren als Koproduktion mit dem erstmals in Bregenz gastierenden Thalia Theater Hamburg zwei österreichische Erstaufführungen. Thalia-Intendant Ulrich Khuon gab bekannt, dass am 20/21. Juli
"Der Schrei des Elefanten" des Russen Farid Nagim und am 22./23. das neue Stück "Der dritte Sektor" von Dea Loher auf der
Werkstattbühne aufgeführt werden. (APA)