Beim vierten Anlauf dürfte es Bertrand Eveno, Geschäftsführer der französischen Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP), am kommenden Mittwoch gelingen, seinen Budgetentwurf 2001 beim Verwaltungsrat durchzubringen. Nach einem Bericht der Tageszeitung "Liberation" von Montag hat Eveno einen Kompromissentwurf vorgestellt, der einerseits den gesetzlich geforderten Bilanzausgleich vorsieht, andererseits aber mehr Einnahmen vorsieht, die einer zusätzlichen Finanzspritze des Staates zu verdanken sind. Nach dem Zeitungsbericht werden die staatlichen AFP-Abonnements um zwei anstatt der ursprünglich geplanten 0,9 Prozent teurer werden. Überdies erklärte sich die Regierung in diesem Jahr zu einem Darlehen von 100 Mill. Franc (15,24 Mill. Euro/209,77 Mill. S) bereit. In drei Jahren soll das Darlehen nach den Wünschen Evenos 200 Mill. Franc erreichen. Der Preis der Medienabonnements wird ebenfalls um zwei Prozent angehoben. Eveno, der seit vergangenem Oktober an der Spitze der französischen Nachrichtenagentur steht, hatte dem Verwaltungsrat bereits Ende Jänner einen dreijährigen Entwicklungsplan vorgestellt, der den Schwerpunkt auf Wirtschaftsberichterstattung, Nachrichten in englischer Sprache und den Bereich Multimedia legte. Ohne Berücksichtigung der Abonnements der französischen Regierung und der japanischen Agentur Jiji Press soll der Umsatz dadurch in drei Jahren um 25 Prozent aus 58,69 Mill. Euro (807,59 Mill. S) gehoben werden. Der Budgetentwurf von 2001 sieht einen leichten Überschuss von 10 Mill. Franc (1,5 Mill. Euro/20,1 Mill. S) vor. Im Vorjahr hat AFP Verluste von 125 Mill. Franc (19,05 Mill. Euro/262,22 Mill. S) erlitten. (APA)