Basel - Die internationalen Telekomkonzerne haben nach Angaben der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) im Jahr 2000 zur Finanzierung von Lizenzen und Übernahmen ihre internationale Kreditaufnahme auf den Rekordwert von 256 Mrd. Dollar (273 Mrd. Euro/3,757 Bio. Schilling) mehr als verdreifacht. Wie es im jüngsten Quartalsbericht der BIZ heißt, nahmen die Telekomkonzerne im ersten Quartal des vergangenen Jahres überwiegend Kredite auf. Im zweiten Quartal seien sie dann bestrebt gewesen, die Kredite durch die Ausgabe von Anleihen abzulösen. Im zweiten Halbjahr habe dann wieder mehr die Kreditaufnahme im Vordergrund gestanden. Im Schlussquartal 2000 allein nahmen die Telekomfirmen den Angaben der BIZ zufolge Konsortialkredite von 74 Mrd. Dollar auf. Das seien fast 20 Prozent aller Kredite, die in diesem Zeitraum bereitgestellt wurden.

Am aktivsten seien dabei amerikanische Konzerne gewesen, während das Geschehen im dritten Quartal noch von europäischen Adressen dominiert gewesen sei. Die größte Summe habe mit einem Kredit von 25 Mrd. Dollar der US-Telefonkonzern AT&T erhalten. Zur Frage, ob die Banken mit den Telekomkrediten eventuell zu große Risiken eingegangen sein könnten, äußerte sich die BIZ nicht. Sie zitierte aber Stimmen, wonach verschiedene Banken, gerade in Europa, übermäßig große Risiken im Hinblick auf die Telekomindustrie übernommen hätten. (Reuters)