Linz/Waldhausen - "Feste feiern" - so lautet der Titel der 23. oberösterreichischen Landesausstellung im Jahr 2002 im ehemaligen Stift Waldhausen/Strudengau. Im Mittelpunkt steht die Kulturgeschichte des Festes in Oberösterreich - von der "lustigen Völlerei" über religiöse und weltliche Feste bis hin zum "letzten Fest" beim Tod. Anhand optischer und akustischer Installationen, jeder Menge Videotechnik und Bildmaterial werden die Besucher über die Bedeutung der Feste informiert, insbesondere auch aus Kinder- und jugendlicher Sicht. Ein besonders aktueller Aspekt ist die Aufarbeitung der Kommerzialisierung von Festen, etwa am Beispiel des Valentinstages oder des ur sprünglich irischen Halloweenfestes, erläutert Historikerin Andrea Scheichl Montag bei der Präsentation. Bei diesen Festen sei der wahre Hintergrund meist unbekannt, was zähle, sei der Konsum. Im unteren Mühlviertel fand noch nie eine Landesausstellung statt. Waldhausens Bürgermeister Karl Grufeneder hofft auf viel Publikumsinteresse und damit einen touristischen Aufschwung. Die Landesausstellung (inklusive Werbung dafür) wird 32 Millionen Schilling kosten. Stift restauriert Das Stift Waldhausen wird eigens für die Ausstellung um 38 Millionen Schilling vom Land restauriert. Die bereits freigelegte, aus dem Mittelalter stammende Klosteranlage wird bei der Ausstellung zugänglich sein. In Waldhausen wird für die Ausstellungsdauer noch in weiterer Hinsicht die Lust am Feiern geschürt: Gesucht werden Vereine, Private, Kulturinitiativen, die im Ausstellungsgelände ihre eigenen Feste feiern wollen - Anmeldungen ab sofort, die Veranstalter behalten sich eine "Qualitätskontrolle" der Feste vor, die dann 2002 tatsächlich am Stiftsgelände veranstaltet werden dürfen. (DER STANDARD/aw, Print-Ausgabe, 6. 3. 2001)