Wien - Die zur bayerischen HypoVereinsbank (HVB) gehörende größte Bank Österreichs, die Bank Austria, wird bis zum Jahr 2005 die Filialfläche im Inland deutlich reduzieren. Bei der Standortzahl selbst sei man nach den Filialschließungen der letzten Jahr weitgehend am Plafond angelangt, es gebe keinen weiteren Standortschließungsplan, erklärte am Dienstag BA-Pressesprecher Martin Hehemann. Heute betreibt die Bank Austria-Gruppe in Österreich 464 Bankfilialen - 273 der Bank Austria und 191 der Creditanstalt. Anfang der 90er Jahre waren die drei Vorgängerinstitute der heutigen größten Bankengruppe Österreichs - Zentralsparkasse, Länderbank, Creditanstalt - noch mit zusammen rund 700 Filialen im Land vertreten gewesen. Nach den jeweiligen Zusammenschlüssen wurde das Inlandsnetz drastisch durchforstet. Flächenabbau "Wir haben in diesen zehn Jahren schon sehr viel gemacht". Klar sei jetzt, "dass die Filialen der Zukunft wesentlich kleiner sein werden", sagt Hehemann. Der Bankvorstand hatte bereits im Herbst erklärt, dass im Bankfilialvertrieb viel stärker als in der Vergangenheit Rentabilitätskriterien anzulegen seien. Wie im Lebensmitteleinzelhandel müsse auch in der Kreditwirtschaft der Ertrag pro Quadratmeter stimmen. Daher auch der jetzige Flächenabbau, vornehmlich über Umbauten bestehender Standorte, wie es heißt. Muli-Channel-Banking Auch die Bank Austria richtet ihr inländisches Retailgeschäft derzeit verstärkt nach dem Multi-Channel-Banking aus, auch sie baut das Online- und Telefonbanking aus. Die verbliebenen klassischen Bankfilialen sind zu groß geworden. Im laufenden Fünfjahresplan wurde geschätzt, dass bis zum Jahr 2005 die Filialfläche der Bank Austria-Gruppe im Inland halbiert sein wird, wobei auf frei werdenden Flächen auch lokale Partnerschaften mit Frequenzbringern aus anderen Branchen angepeilt sind. Das Ausmaß der Rücknahme der Filialfläche wird nach Angaben der Bank letztlich vom Tempo abhängen, in dem das Angebot und die Inanspruchnahme alternativer Bankvertriebswege (Internet- und Telefonbanking etc.) zunehmen. In das neue Filialkonzept der Mutter HypoVereinsbank (HVB), die binnen eines Jahres in Deutschland 10 bis 15 Prozent ihrer derzeit bundesweit 1.100 Geschäftsstellen schließen wird, sei die Bank Austria nicht eingebunden, sagte Hehemann unter Verweis auf die separaten Vertriebskonzepte in Österreich. Auf Schiene ist laut Hehemann der laufende Prozess, die Zahl der Mitarbeiter im Inland auf unter 12.000 bis Ende 2001 zu bringen. (APA)