Paris - Der albanische Ministerpräsident Ilir Meta hat allen großalbanischen Bestrebungen in den Nachbarländern eine Absage erteilt. Seine Regierung lehne Grenzänderungen ab, betonte Meta in einem Gespräch mit der französischen Zeitung "Le Figaro" (Dienstag-Ausgabe). Er hoffe, dass die Albaner in Südserbien und Mazedonien den Dialog wählten, weil sie sonst isoliert werden und alle Unterstützung verlieren würden, sagte Meta, der sich zu einem Besuch in Frankreich aufhält. Auf die Frage, wie er zu Großalbanien-Bestrebungen stehe, sagte der Ministerpräsident, seine Regierung trete für den Respekt vor den bestehenden zwischenstaatlichen Grenzen ein und sei gegen neue Gewalt. Die Albaner in Serbien müssten mit der Regierung in Belgrad verhandeln, und was Mazedonien angehe, so sei dessen Unversehrtheit für Albanien so wichtig wie für die Stabilität der ganzen Region. Die albanische Volksgruppe in Mazedonien sei inzwischen rechtlich besser gestellt, es gebe keinen Grund für einen Konflikt mit der Regierung in Skopje. Sein Land wolle gute Beziehungen zu Serbien, und er habe die Albaner im Kosovo aufgefordert, mehr Toleranz im Umgang mit den Serben zu zeigen, die nach der Vertreibung der jugoslawischen Bundestruppen durch die NATO 1999 in der Provinz geblieben waren, sagte der albanische Premier. (APA/Reuters)