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Foto: APA/AFP/Nackstrand
Beirut - Der bewaffnete Arm der radikalen Palästinenserorganisation Hamas, "Ezzedin el Kassam", hat sich am Dienstag zur Urheberschaft des - wie es hieß - gegen "die kriminellen Zionisten" gerichteten Selbstmordanschlags von Netanya vom Sonntag bekannt. In der israelischen Küstenstadt nördlich von Tel Aviv hatte ein palästinensischer Selbstmordattentäter drei Passanten und sich selbst in die Luft gesprengt, mehr als siebzig Menschen waren bei der Explosion verletzt worden. In einer in der libanesischen Hauptstadt Beirut veröffentlichten Hamas-Erklärung wird die Identität des Attentäters enthüllt; es habe sich um den 23-jährigen Ahmed Omar Aliyan gehandelt. Am vergangenen Wochenende hatte der militärische Hamas-Flügel gewarnt, "mehr als zehn Selbstmordattentäter" stünden bereit, um mit Anschlägen auf den Amtsantritt des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon zu reagieren. Die "Hamas" entstand während des Volksaufstands (Intifada) in den israelisch besetzten Gebieten von 1987 bis 1993. "Hamas" ist eine Abkürzung für "Bewegung des Islamischen Widerstandes". Die Hochburg der Hamas liegt im Gaza-Streifen. Ihr militärischer Arm "Ezzedin el Kassam" hat sich zu einer Reihe von Selbstmordanschlägen bekannt. Ezzedin el Kassam war ein nationalistischer arabischer Scheich, der 1935 im Kampf gegen die britische Mandatsmacht umkam. Der Gründer und geistliche Führer der Hamas, Scheich Ahmed Yassin, war 1997 nach zehnjähriger Haft in Israel auf jordanischen Druck hin freigelassen worden. Der damalige König Hussein hatte Yassins Freilassung ultimativ verlangt, nachdem zwei mit gefälschten kanadischen Pässen ausgestattete Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad nach dem gescheiterten Versuch, den Hamas-Führer Khaled Mechaal in Amman zu ermorden, von den jordanischen Behörden festgenommen worden waren. (APA/Reuters)