Wien - Bei einer Pressekonferenz hat Vizebürgermeister Bernhard Görg am Dienstag seine Vorstellung von einer "Öko-Offensive für Wien" präsentiert. Die Stadtverwaltung sollte bei Öko-Projekten Vorreiter sein. Auch für Umweltminister Wilhelm Molterer hätten kommunale Einrichtungen eine große Vorbildwirkung für private Haushalte. Umwelt-Musterstadt Aus dem Wunsch, Wien solle eine Umwelt-Musterstadt werden, sei in den letzten zehn Jahren "wenig weiter gegangen", so Görg. Würde das Wiener Klimaschutzprogramm vollständig in die Praxis umgesetzt, könnten die Ziele dennoch nur zur Hälfte erreicht werden. Hebung der Energieeffizienz Bis zu 500 Millionen Schilling könnten laut Görg durch die Hebung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden wie Amtshäusern, Schulen und Spitälern eingespart werden. Erreicht werden solle diese Einsparung durch Erneuerung von Heizkesseln, der Regelungs- und Beleuchtungestechnik und bessere Wärmedämmung. Finanzieren will Görg diese Modernisierung durch so genanntes Energie-Contracting. Dabei werden die Investitionen aus der Differenz zwischen den ursprünglichen und den neuen Energiekosten bestritten. In privaten Haushalten sind laut Görg über 300.000 veraltete Geräte zur Heizung und Warmwassergewinnung im Einsatz. Bei einem Austausch Alt gegen Neu rechnet er mit fünf Prozent weniger CO2-Emissionen. Mobilitätsmanagement Auch im besseren betrieblichen Mobilitätsmanagement sieht Görg große Chancen. Fuhren laut einer Untersuchung im Jahr 1981etwa 50 Prozent der Arbeitnehmer mit dem Pkw zur Arbeit, waren es im Jahr 2000 bereits über 60 Prozent. Bessere Erreichbarkeit und ein geringerer Stellplatzbedarf wäre der große Nutzen. In Pilotprojekten sei bei Arbeitswegen eine Reduktion des Pkw-Anteils von 15 Prozent und eine Steigerung der öffentlichen Verkehrs von neun Prozent erreicht worden. In diesem Zusammenhang forderte Görg auch mehr Flexibilität bei den Verkehrsbetrieben. (APA)