Wien - "Hedge Fonds werden zum Mainstream Produkt der Zukunft, auch für Kleinanleger", zeigte sich Quadriga-Geschäftsführer Christian Baha heute, Dienstag, bei einem Pressegespräch in Wien überzeugt. Hedge Fonds stellen eine Anlagemöglichkeit dar, bei der auch in Zeiten fallender oder stagnierender Kurse Gewinne erzielt werden können, begründet Baha. Hedge Fonds sind nach Meinung der Wiener Investmentfondsgesellschaft, die derzeit selbst drei Hedge Fonds anbietet und weitere drei auf den Markt bringen will, derzeit noch ein Anlageprodukt mit missverständlichen Namen. Laut Quadriga stellen diese Fonds eine alternative Anlageform für Investoren mit erhöhter Risikobereitschaft dar und haben mit "Hedging" als Absicherung im eigentlichen Sinn nichts zu tun. Da Hedge Fonds keinen staatlichen Richtlinien unterliegen, stünde ihnen zudem ein breites Spektrum an Anlagemöglichkeiten zur Verfügung. Hebelwirkung Über Futures und mittels Leerverkäufen, bei denen der Verkauf zeitlich vor dem Kauf erfolgt, können bei Hedge Fonds unabhängig von den jeweiligen Markttendenzen Profite anfallen. Durch den vermehrten Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten entstehe so bei relativ geringen Mitteleinsatz eine hohe Hebelwirkung. Diesem erhöhtem Risiko müsse jedoch durch breite Streuung der Anlagen Rechnung getragen werden. "Qualität misst sich nicht nur an der Performance, sondern auch am Risiko", so der Entwickler der firmeneigenen Tradingsoftware, Christian Halper, denn 90 Prozent des Tradings würden in Futures stattfinden. Bei einer Gegenüberstellung von Ertrag und Risiko hätten die Quadriga-Hedge Fonds bei ähnlichem Risiko, wie es der Frankfurter DAX-Index aufweist, eine deutlich höhere Performance erreicht. Ziel der Quadriga sei gewesen, am österreichischen Markt einen Hedge Fonds mit Gewinnaussichten von durchschnittlich 30 Prozent pro Jahr bei relativ geringer zwischenzeitlichen Einbrüchen von maximal 20 Prozent zu etablieren, erklärte Firmengründer Baha. Diese Rechnung sei aufgegangen, denn zwischen 1997 und 2000 habe Quadriga eine durchschnittliche Performance von rund 32 Prozent jährlich bzw. eine Wertsteigerung von insgesamt 203 Prozent erreicht. Gute Aussichten Auch für die Zukunft sieht Baha gute Aussichten für Hedge Fonds im Wettbewerb der verschiedenen Anlageformen. "Hedge Fonds entwickeln sich wie Aktienfonds mit einer zeitlichen Verzögerung von 15 Jahren", erklärte Baha. In fünf Jahren sollen laut Baha Hedge Fonds für Anlager ein ebenso natürlicher Bestandteil ihres Portfolios sein, wie es Aktien heute sind. "Auch unser Fondskapital ist in den letzten Jahren stark gewachsen", hob Baha hervor. In den nächsten Jahren sieht Baha eine Ablöse der klassischen Fondsmanager durch systematisches Trading voraus. Der Vorteil läge dabei im Fehlen von Emotionen bei Anlageentscheidungen, fügte er hinzu. (APA)