Sao Paulo - Der Führer der brasilianischen Sozialdemokraten und Gouverneur des Bundeslandes Sao Paulo, Mario Covas, ist am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) in Sao Paulo im Alter von 70 Jahren einem langen Krebsleiden erlegen. Präsident Fernando Henrique Cardoso ordnete eine siebentägige Staatstrauer an. Führer aller Parteien und Persönlichkeiten des südamerikanischen Landes hoben in Beileidsbekundungen Covas' Mut bei der Bekämpfung der Militärdiktatur (1964-85) sowie seine Rechtschaffenheit hervor. "Nicht nur die Sozialdemokratie, ganz Brasilien hat eine Leitfigur verloren", meinte der Fraktionschef der Partei der Sozialdemokratie (PSDB) im Senat, Jose Arruda. Covas galt trotz seines Alters vor der Verschlimmerung seines Leidens vor wenigen Wochen noch als Favorit auf die Spitzenkandidatur der PSDB bei den Präsidentenwahlen vom nächsten Jahr. Während der Militärdiktatur wurde er wegen seiner heftigen Opposition verfolgt. 1969 wurden ihm alle politischen Rechte für zehn Jahre entzogen. Eine entscheidende Rolle spielte Covas 1988 bei der Gründung der PSDB und auch in der Verfassunggebenden Versammlung. 1989 trat Covas ohne Erfolg als Kandidat bei den Präsidentenwahlen an, die vom konservativen Fernando Collor gewonnen wurden. Für 2002 hatten ihm die meisten Beobachter mehr Erfolg vorausgesagt. (APA/dpa)