Wien - Gegen die Ausbeutung von Arbeiterinnen in der Sportartikel- und Bekleidungsindustrie haben sich Nichtregierungsorganisationen in ganz Europa in der Kampagne "Clean Clothes" ("Saubere Kleidung") organisiert, die anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März auch in Österreich auf ihre Ziele aufmerksam macht. In Taiwan und Indien, Mexiko und Honduras, Pakistan und auf den Philippinen arbeiteten die Frauen unter miserablen Bedingungen und gegen schlechte Bezahlung, kritisiert die Österreichische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit "Horizont 3000" in einer Aussendung. Nutznießer der schlechten Arbeitsbedingungen in den Entwicklungsländern seien multinationale Konzerne wie Hennes & Mauritz, C&A, Nike etc, welche die solcherart produzierte Ware äußerst erfolgreich auf kapitalkräftigen Absatzmärkten umsetzten. Die Arbeiterinnen selber könnten sich diese Mode nicht leisten. Die meist aus dem Land in die Stadt gezogenen Arbeitskräfte müssten oft in Heimarbeit oder in finsteren Hinterhof-Fabriken in "Weltmarktfabriken" schuften, wo Rechtlosigkeit, Ausbeutung und Willkür vorherrschten. Die Clean Clothes Kampagne fordert die Einhaltung eines Verhaltenskodex durch Unternehmen, deren Lizenz-Nehmer und ihre Zulieferfirmen, der den Firmen Verpflichtungen zu Gunsten ihrer Arbeitskräfte auferlegt. Dazu gehört etwa die Gewährleistung von Organisationsfreiheit, Verbot von Zwangsarbeit, angemessener Lohn, Arbeitszeitenregelung, keine Kinderarbeit, Schutz vor Diskriminierung, Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen sowie stabile Arbeitsverhältnisse. Vor dem und am Internationalen Frauentag lädt die Kampagne zu zwei Veranstaltungen in Wien. Am 7. März findet ab 18.00 Uhr ein Filmabend in der TU Wien (4., Wiedner Hauptstraße) statt. Am 8. März führt die Kampagne von 10.00 bis 13.00 Uhr auf der Mariahilferstraße einen Aktionstag mit Straßentheater durch. (APA)