Wien - Das Internet-Auktionshaus Offerto sucht knapp ein Jahr nach seinem Österreich-Start Kooperationspartner, um den Abstand zum führenden Web-Auktionshaus OneTwoSold zu verringern. "Die Gespräche lassen sich gut an", sagte der Geschäftsführer von Offerto Österreich, Kurt Hackl, dem S TANDARD . Bis Jahresende sollte es erste Abschlüsse geben. Neue Wege beschreitet Offerto bei den Zahlungsmodalitäten. Statt der bisher üblichen Vorkasse, bei der die ersteigerte Ware zuerst bezahlt und später ausgeliefert wird, kommt das Geld nun auf ein Treuhandkonto. Erst nach Eintreffen der Sendung beim Kunden hat der Verkäufer Zugriff auf das Geld. "Damit wollen wir möglichen Betrügereien einen Riegel vorschieben", sagte Hackl. Treuhandpartner Itrustyou.com Als Treuhandpartner hat Offerto die britische Itrustyou.com gewonnen, ein Unternehmen, das sich als Finanzdienstleister mit Schwerpunkt E-Commerce einen Namen gemacht hat. In Österreich arbeitet das britische Unternehmen laut Hackl exklusiv mit Offerto zusammen. Für die Einrichtung des Treuhandkontos kassiert Itrustyou.com zwei Prozent der Verkaufssumme, die vom Auktionator zu zahlen ist. Dem Käufer selbst entstünden keine Kosten, sagte Hackl. Sollte die Produktannahme aus irgendeinem Grund verweigert werden, bekommt der Kunde das Geld abzüglich 1,5 Prozent Spesen zurück, die Itrustyou.com einbehält. Als Folge der Abschaffung der Vorkasse rechnet Hackl in diesem Monat mit einem fünfprozentigen Umsatzrückgang. Im April sollte das Minus aber bereits überkompensiert sein. Der zur deutschen Offerto.com gehörende Österreich-Ableger hat Eigenangaben zufolge derzeit mehr als 26.000 Nutzer registriert; mehr als 10.000 Artikel sind auf der Offerto-Plattform ständig online ersteigerbar. Einnahmen erzielt das Web-Auktionshaus hauptsächlich durch Vermietung von Softwaremodulen an Partnerunternehmen und durch Werbebanner auf der Internetplattform. Heuer peilt Hackl ein Transaktionsvolumen von rund 100 Millionen Schilling (7,27 Mio. EURO) an, Ende kommenden Jahres soll der Sprung in die Gewinnzone gelingen. (Günther Strobl, DER STANDARD, Printausgabe 7.3.2001)