Das "verantwortungslose Vorgehen der Koalitionspartner" zwinge die Partei der Ungarischen Koalition (SMK) zum Austritt aus der slowakischen Regierung, drohte SMK-Chef Bela Bugar am Montagabend. Die anderen Koalitionspartner hatten sich am Wochenende auf eine Verwaltungsreform ohne Berücksichtigung der Forderungen der Ungarn geeinigt. Die SMK verlangt ultimativ, dass eine der neu zu errichtenden Regionen mit eigener Verwaltung mehrheitlich ungarische Bezirke in der Südslowakei vereinen soll. Auch anderweitig droht dem christdemokratischen Premier Mikulás Dzurinda Ungemach: Die schrittweise Auflösung seiner eigenen Partei, der Slowakischen Demokratischen Koalition (SDK), könnte auf einen Höhepunkt zusteuern. Ex-SDK-Abgeordneter Peter Duracka, der nach einem privaten Skandal sein Mandat abgeben musste, klagt vor Gericht das Verbot der Partei ein. Seit 1. März ist nämlich die gleichzeitige Mitgliedschaft in mehr als einer Partei verboten. Dzurinda ist Vorsitzender sowohl der SDK als auch der von ihm gegründeten Slowakischen Demokratischen und Christlichen Union (SDKU). (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.3.2001)