Kabul - Die Regierung in Afghanistan hat am Dienstag die Zerstörung der Buddha-Statuen von Bamiyan ausgesetzt und die Hoffnung genährt, dass Teile der Kunstwerke gerettet werden könnten. Der Botschafter der radikal-islamischen Regierung Afghanistans, der Taliban, in Pakistan, Abdul Salam Saif, deutete an, dass in dem Streit um die Zerstörung ein Einspruch Religionsgelehrter der arabischen Welt "helfen könne". Mehr als die Hälfte der beiden 53 und über 36 Meter hohen Felsskulpturen des Religionsstifters sei durch Dauerbeschuss bereits beschädigt worden, berichteten Augenzeugen am Dienstag. Die Regierung unterbrach die Zerstörung der zum Weltkulturerbe zählenden Statuen am Dienstag wegen des islamischen Opferfestes. Sie hatte am Sonntag damit trotz internationaler Proteste begonnen. Im Islam traditioneller Prägung sind bildliche Darstellungen von Gott und Menschen verboten. Die Taliban-Bewegung, die diese Richtung des Islams vertritt, ist zudem bemüht, Hinweise auf konkurrierende Religionen zu tilgen. Saif sagte, die Vernichtung der Statuen habe begonnen und ein Viertel sei bereits zerstört. "Ich bin weder hoffnungsvoll noch enttäuscht, sollte die Zerstörung beendet oder fortgesetzt werden. Aber vielleicht gibt es eine Botschaft von Religionsgelehrten der arabischen Welt. Dies könnte helfen", sagte Saif. Bisher habe die Regierung keinen Vorschlag auf Basis des islamischen Rechts, der Scharia, erhalten. (APA/Reuters)