Toronto - 42 Prozent der Frauen, die eine Brustkrebs-Erkrankung überlebt haben, sehen Stress als eine der Hauptursachen für ihre Krankheit. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des University Health Network und der University of Toronto gekommen. Nur 27 Prozent der 400 Befragten nannten genetische Ursachen. 58 Prozent gaben an, dass sie bei einer erneuten Behandlung mehr Kontrolle über die gesetzten Maßnahmen anstrebten. 26 Prozent machten Umweltfaktoren, 24 Prozent Hormone und 16 Prozent die Ernährung verantwortlich. 60 Prozent der Frauen waren überzeugt, dass ihre positive Einstellung sie vor einem Rückfall bewahrt habe. 50 Prozent setzten auf Ernährung, 40 Prozent auf einen gesunden Lebensstil und Sportausübung. Weniger Stress und Gebete folgten mit 28 bzw. 26 Prozent. Das verbreitete Medikament Tamoxifen wurde von nur vier Prozent der Frauen genannt. 52 Prozent der Befragten würden bei der Diagnose Brustkrebs zu Hoffnung, Mut und einer positiven Einstellung raten. Die Wissenschaftlerin Donna E. Stewart erklärte, dass das Verantwortlichmachen von Stress oder positiver Einstellung den Frauen das Gefühl gebe, sie könnten die Krankheit kontrollieren. Diese Überzeugung könne sich bei der Behandlung positiv auswirken. Ein Rückfall werde in der Folge jedoch als persönliches Versagen gewertet. Jene Frauen, die Stress verantwortlich machten, setzten eher auf alternative Heilungsmethoden sowie Antidepressiva und rauchten nicht. Das lege den Schluss nahe, dass die Einstellung der Frauen gegenüber der Krankheit mit bestimmten Ansätzen zu ihrer Bekämpfung einhergehe. (pte)