Wien - Die Österreich-Tochter der deutschen Allianz-Gruppe, die Allianz Elementar, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr hohe Verluste im Versicherungsgeschäft erlitten und setzt die Dividende aus. Heuer sollen aber wieder Gewinne erwirtschaftet werden, unterstrich der scheidende Generaldirektor, Alexander Hoyos. Er wechselt Ende Mai in den Aufsichtsrat. Neuer Chef wird der ehemalige Bank-Austria-Vorstand Wolfram Littich. Die Verluste aus dem reinen Versicherungsgeschäft betrugen 1,6 Mrd. S (116,3 Mio. EURO) nach 828 Millionen im Jahr davor. Hoyos führte diese Verdoppelung auf einen extrem unglücklichen Schadensverlauf zurück. Vor allem Hagelschäden im Juli, aber auch die Katastrophe von Kaprun hätten die Bilanz tiefrot gefärbt. Die Prämieneinnahmen stiegen um 3,4 Prozent auf 16 Mrd. S. Der Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug für das abgelaufene Jahr 378 Mio. S., deswegen wird auch keine Dividende ausgeschüttet. Handlungsbedarf Der Streubesitz von nur zwei Prozent an der Börse signalisiere Handlungsbedarf, bestätigte Littich. Ob die Börsenotierung ausgeweitet werde oder ein Rückzug erfolge, sei noch nicht entschieden. "In die eine oder andere Richtung geht es", sagte Hoyos. Trotz der enttäuschenden Zahlen hofft die Allianz, die "Kehrtwende" geschafft zu haben. 600 Millionen Schilling wurden in eine neue Infrastruktur investiert. Neue Vetriebsschienen wie etwa das Internet wurden ausgebaut, so genannte Allianz-Customer-Care-Center sollen dazu beitragen, Kundenanfragen effizienter zu bearbeiten. Insgesamt soll der Allianz-Konzern in Österreich wieder schwarze Zahlen schreiben, unterstrich Hoyos. Er erwartet ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von etwa 500 Mio. S für das laufende Jahr.

Mit der Bawag fänden Gespräche über eine Ausweitung der Kooperation statt. Die Bawag vertreibt Produkte der Allianz-Versicherung. Eine Beteiligung der österreichischen Allianz an der Postversicherung, die die Bawag mit der P.S.K. zusammen übernommen hat, wäre aber kein Thema. (mimo/DIE STANDARD, Printausgabe 8.3.2001)