Kosovo
US-Soldaten schießen auf albanische Rebellen
Kämpfe an der Grenze zu Mazedonien
Pristina - Amerikanische NATO-Soldaten haben am Mittwoch
erstmals in den Konflikt an der Grenze zwischen dem Kosovo und
Mazedonien eingegriffen. Dabei wurden zwei albanische Freischärler
von US-Soldaten beschossen und verletzt. Wegen der angespannten Lage
erwägt die NATO die Stationierung jugoslawischer Truppen in der
bisher entmilitarisierten Pufferzone zum Kosovo zulassen.
Die US-Soldaten befanden sich auf einer Patrouille in der Nähe des
Grenzdorfs Mijak. Dabei näherte sich ihnen nach Militärangaben eine
Gruppe von fünf oder sechs Männern, die ihre Waffen auf die Soldaten
richteten. Die US-Soldaten eröffneten das Feuer, die
Untergrundkämpfer schossen zurück. Schließlich flohen drei oder vier
von ihnen über die Grenze nach Mazedonien. Die US-Soldaten, von denen
niemand verwundet wurde, versuchten, die verletzten Albaner in dem
unwegsamen Bergland zu bergen.
Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des mazedonischen
Grenzdorfs Tanusevci. Dort war es zu Beginn der Woche zu Gefechten
zwischen albanischen Aufständischen und mazedonischen Soldaten
gekommen. Dabei wurden drei mazedonische Militärangehörige getötet.
Die NATO-geführte Kosovo-Schutztruppe KFOR hatte am Dienstag sechs
mutmaßliche albanische Rebellen festgenommen, die von Mazedonien aus
in das Kosovo gelangen wollten.
Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica hatte der KFOR am
Montag vorgeworfen, nichts gegen die Ausbreitung "terroristischer
Aktivitäten" in Südserbien und Mazedonien unternommen zu haben. Die
NATO erwägt, einen Einsatz jugoslawischer Truppen in den
südserbischen Grenzgebieten zuzulassen. (APA)