Wien - Der Industrielle Hannes Androsch soll vor dem Einstieg beim Edelstahlkonzern Böhler-Uddeholm stehen. Wie das Wiener Nachrichtenmagazin "News" vorab berichtet, sei ein Management-Buy-Out durch Claus Raidl, den Konzernchef des österreichisch-schwedischen Unternehmens, geplant. Raidl wolle demnach gemeinsam mit Androsch den 25-Prozent-Anteil der Staatsholding ÖIAG übernehmen. In einer ersten Stellungnahme dementierte jedoch ÖIAG-Chef Ditz den Bericht des Magazins: Es ist nicht daran gedacht, Anteile zu verkaufen, stellte Ditz fest. Auch seitens der Raiffeisenbank Oberösterreich, die als Finanzier des Deals genannt wird, wurde heftig dementiert: "Diese Information entbehrt jeder Grundlage", stellte Harald Wetzelsberger, Pressesprecher der RLB OÖ, fest. Laut "News" soll der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ), Ludwig Scharinger, den 1,5 Mrd. S (109 Mill. Euro) schweren Deal finanzieren. Sowohl Androsch als auch Raidl hätten ihr Interesse an dem 25-Prozent-Paket von Böhler-Uddeholm bestätigt. Die Verhandlungen der Interessenten mit der ÖIAG über den Verkauf des Böhler-Anteils sollen bereits weit gediehen sein. Neben Böhler Uddeholm soll auch der Verkauf der Sperrminorität von VA Stahl (25 Prozent plus eine Aktie) zur Disposition stehen, berichtet "News" weiter und beruft sich dabei auf Informationen aus dem ÖIAG-Aufsichtsrat. Über den Verkauf des VA Stahl-Anteils werde demnach bereits mit dem deutschen Stahlriesen Thyssen/Krupp verhandelt. Ditz dementiert "Wir sind mit diesen Beteiligungen zufrieden und werden diese halten", dementierte am Mittwoch ÖIAG-Chef Ditz den Bericht. Diese Aussage habe er mit dem ÖIAG-Aufsichtsrat abgesprochen. Beide genannten Unternehmen seien in ihrer stategischen Entwicklung gut unterwegs, und es gebe für diese beiden Bereiche auch keinen gesetzlichen Privatisierungsauftrag. Für Böhler-Uddeholm (BUAG) präzisierte Investor Relations Manager Randolf Fochler: "Aus unserer Sicht zählen drei Dinge: Erstens ist ein Finanzinvestor und eine Beteiligung des Managements bei Böhler-Uddeholm derzeit nicht aktuell. Zweitens ist das (ein Anteilsverkauf) eine Eigentümerfrage der ÖIAG. Und drittens hat (BUAG-Chef) Claus Raidl im Gespräch mit dem Magazin "News" folgendes gesagt: Sollte es einmal eine Konstellation geben, dass ein Finanzinvestor bei uns einsteigt und sich auch das Management beteiligen solle, würden wir das tun". Das könnte aber nicht in einem so großen Ausmaß erfolgen, dass darunter ein Management Buy Out zu verstehen wäre. Gemessen am Börsekurs würden 25 Prozent an BUAG nur 1,54 Mrd. S kosten, was nicht einmal 60 Prozent des Buchwertes wären. (APA)