Wirtschaft
Nextra setzt auf E-Business
Michael Vesely neuer Geschäftsführer - Kundenzahl im Jahr 2000 verfünffacht
Wien - Die Wiener Nextra Telekom, Anbieter von
Internetlösungen und Tochterunternehmen des norwegischen
Telekommunikationskonzerns Telenor, hat das erste Jahr unter neuem
Namen erfolgreich hinter sich gebracht. Der - nach eigener Definition
- "Communications Service Provider", der seinen Namen Anfang des
vergangenen Jahres von Telenor Magnet auf Nextra geändert hatte,
steigerte im Jahr 2000 seinen Umsatz von 70 auf 100 Mill. S (7,27
Mill. Euro). Die Kundenzahl wurde dabei auf 2.500 verfünffacht.Trend zum Business-Kunden
Gekennzeichnet war das Wachstum durch einen Trend zum
Business-Kunden. Betrug der Anteil der Privatkunden am Gesamtumsatz
1999 noch 80 Prozent, wurde deren Anteil im Jahr 2000 auf 40 Prozent
halbiert. Heuer sollen bereits 80 Prozent des Umsatzes von
Businesskunden kommen. "Die Margen im Privatkundengeschäft sind sehr
klein. Wir werden das Privatkundengeschäft daher zwar nicht aufgeben,
aber auch nicht ausbauen", sagte der neue Nextra
Österreich-Geschäftsführer Michael Vesely am Mittwoch vor
Journalisten in Wien.
Stammten 1999 noch 60 Prozent aller Nextra-Einnahmen aus der
Bereitstellung von Internetzugängen, sprich im Internet Service
Providing (ISP), verlagerte sich der Schwerpunkt im Jahr 2000 bereits
auf die Bereiche E-Business und die Einrichtung von
standortübergreifenden Firmennetzwerken, so genannten Virtual Private
Networks (VPN).
Partnerschaften bei ASP
Künftig werde der Schwerpunkt aber auch im Application Service
Providing (ASP), also im Bereitstellen von Software via Internet
liegen, so Vesely-Vorgänger Peter Müller. Nextra will dabei jedoch
nicht als selbst als Softwareentwickler auftreten, sondern vielmehr
in zahlreichen Partnerschaften mit entsprechenden Softwarehäusern
Produkte weiterverkaufen. "Wir werden aber keine Software-Firma
kaufen", sagte Nicolas Walter, Chief Operations Officer (COO) der
internationalen Nextra-Gruppe.
KMU´s im Visier
Sein Hauptaugenmerk richtet das Unternehmen in Österreich wie
viele Konkurrenten der Branche auf die zahlreichen Klein- und
Mittelbetriebe (KMU). "Der KMU-Markt ist ein Markt, der erst jetzt
erwacht", meint Müller. Für diese Kunden will Nextra für 990 S im
Monat ab April einen E-Shop anbieten. Unternehmen können sich dabei
einen Internetshop einrichten, indem sie via Internet-Formular ihre
Daten übertragen. Den Rest erledigt ein Programm, das auf einem Tool
der Firma Intershop basiert.
Nextra will dabei vor allem mit Komplettlösungen
zum Erfolg und neben dem Shop über Partnerschaften auch die nötige
Logistik und die dazugehörige Abrechnung koordinieren. (APA)